Am nächsten Morgen geht es los. In Boulder haben wir unser östlichstes Ziel unserer Reise erreicht und es geht wieder nach
Westen. Dazu müssen wir wieder das komplette Bergmassiv der Rocky Mountains überqueren.
Nach einem guten Kaffee und meinen bunten Lieblingsfrolic geht es erst noch einmal schnell zum Tanken und wir sind wieder
unterwegs. Dieses mal suchen wir uns die flachste Stelle der Rocky Mountains aus um diese zu überqueren.
Die flachste Stelle bedeutet hier ca. 3200 Meter über dem Meer. Bei dem kleine Ort Golden, den wir in den letzten Tagen
besucht hatten, geht es auf der Interstate 70 in das Bergmassiv. Der Highway quetscht sich eng an den Abhang. Immer
steiler geht es nach oben. Viel Sicht haben wir nicht. Es regnet. Der SUV quält sich den steilen Berg hinauf. Irgendwann
sind wir dann oben. Es geht im Nebel und Regen wieder nach unten. Heute ist nicht viel los und wir kommen gut voran.
Nach zwei Stunden erreichen wir die Stadt Vail.
Vail liegt in den Rockys und ist neben Aspen und Breckenridge der wohl bekannteste Skiort Nordamerikas - und auch einer
der teuersten. Natürlich statten wir diesem Ort einen kleinen Besuch ab.
Wenn man nicht wüsste dass man in Nordamerika ist, würde man denken man ist irgendwo in den Alpen.
Alles ist hier einem Alpendorf nachempfunden. Sogar die Hotels und Restaurants haben deutsche Namen wie
Haus Alpenrose, Sonnenalp oder Gasthof Gramshammer.
Wir schlendern ein wenig durch den Ort und fragen uns ob wir uns hier nicht ein kleines Ferienhaus kaufen sollten.
Dann kommen wir zufällig bei einem ortsansässigen Makler vorbei und bestaunen die Preise der Immobilien.
Ein kleines Ferienhaus im Grünen mit etwas Grundstück drum herum kostet hier nur
23.000.000 $ oder € was im Moment das Gleiche ist. Bevor ich gefragt werde ob ich mich mit den Nullen vertan habe -
nein es sind 23 Millionen Dollar / Euro und liegt damit knapp über unserem Budget.
Als nächstes checken wir die Preise der Restaurants. Folgende Preise werden hier aufgerufen.
Ein halbes Hähnchen 30€
Ein Schweineschnitzel mit Pommes 32€
Ein Minihaxen 36€
Ein Teller Spaghetti Bolognese 30€
Uns ist der Appetit vergangen und wir fahren weiter.
Nach ca. 4 Stunden Fahrt sind wir über das Bergmassiv hinweg und wieder unten auf dem Colorado Plateau
auf ca. 2000 Metern.
Dann haben wir doch Hunger. Am Fuße des Berges finden wir einen kleinen Rastplatz und essen unser selbst
geschmiertes Sandwich - Kosten hier ca. 1 Euro.
Dann geht es weiter in den Wilden Westen. Und hier ist sie wieder - die endlose Weite des Westens.
Die einsamen Straßen durch die Wildnis und durch atemberaubende Landschaften.
Die leeren Straßen schmiegen sich an das Gelände. Wir durchfahren sanfte Hügel und schroffe Felslandschaften.
Und immer ist der Colorado River, der diese unglaubliche Landschaft geschaffen hat, unser Begleiter.
Kurz vor unserem Ziel Green River wird es dunkel. Nicht weil es Abend wird sondern weil wir in einen schweren
Gewittersturm fahren. Links des Highway ist alles schwarz und wir hoffen dass der Highway nicht nach links
abbiegt. Falsch gehofft. Der Highway führt uns geradewegs in die Gewitterzelle.
Dann fängt es an zu schütten - wie aus Eimern - besser wie aus Badewannen. Innerhalb von Sekunden steht der
Highway völlig unter Wasser. Der Scheibenwischer läuft auf höchster Stufe aber ich kann das Ende der Motorhaube nicht
mehr erkennen. Der SUV schwimmt mehr als er fährt. Rechts und links schießen Wassersäulen von meinen Reifen in die
Luft. Ich fahre nur noch Schritttempo um nicht irgendwo in den Abgrund zu "schwimmen".
Noch 8 KM und wir können den Highway verlassen. Hin und wieder schießen riesige Trucks mit ungebremster
Geschwindigkeit an mir vorbei. Ich habe keine Ahnung ob die Fahrer mehr sehen als ich. Ich fürchte nein.
Da ich immer noch im Schritttempo unterwegs bin fürchte ich auch das mich einer dieser Truck von der Straße schießt.
Endlich erreichen wir das Ortsschild und somit die Abfahrt nach Green River.
Unser Hotel liegt kurz hinter der Abfahrt und wir sind sicher "gelandet".
Nach dem Einchecken geht es sofort total erschöpft ins Bett.
Am nächsten Tag wollen wir entspannt im Canyonland Nationalpark wandern. Das dies nicht so entspannt werden
würde wussten wir heute noch nicht.
Der Canyonlands-Nationalpark ist ein Nationalpark in der Nähe von Moab im US-Bundesstaat Utah. Das Gebiet, das 1869
von John Wesley Powell entdeckt wurde, liegt auf einer Meereshöhe von 1120 - 2130 Metern, wurde am 12. September
1964 zum Nationalpark erklärt und umfasst eine Fläche von 1366 km²
Der Colorado und der Green River haben hier gewaltige Schluchten in das Colorado-Plateau geschnitten.
Morgen geht es in den Abschnitt „Island in the Sky“
Island in the Sky ist eine weitläufige Hochebene (Mesa), die vom Colorado und Green River eingeschlossen wird. Hier gibt
es viele spektakuläre Aussichten die wieder einen Teil unserer Erdgeschichte preisgeben.
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