Nach einem selbstgebrauten kleinen Kaffee geht es los. Ca. 50 km müssen wir fahren um in den Park, der zwei mal so
groß wie Bayern ist, zu kommen. Es ist früh am Morgen und noch niemand ist hier zu sehen. Wie immer packen wir den
Wanderrucksack mit allen wichtigen Dingen. Wasser, Essen, Wildtier Abwehrspray und das Notfallpäckchen mit einem
kleinen Vorrat an medizinischem Erstversorgungszeug. Das ich dieses Heute noch benötigen würde wusste ich noch nicht.
Hier in der Gegend liegen beide Parks eng aneinander. Deshalb werden wir den Dead Horse State Park und den
Canyonlands Park heute beide "bewandern".
Bewaffnet mit Kompass und GPS-Gerät geht es quer feldein in die Wildnis. Wir suchen heute die Abrisskante des
Plateaus. Wege sind hier nur sehr schwer zu erkennen - wenn es überhaupt welche gibt. Es geht einfach gerade aus.
Hin und wieder gibt es kleine "Steinmännchen als Markierung. Meistens ist aber nicht zu erkennen wo man hin muss.
Immer tiefer geht es in die Wildnis. Vorbei an uralten verwundenen Bäumen über ebene Flächen und über Fels und Geröll.
Dann erreichen wir den ersten Teil der Abrisskannte. Direkt vor uns geht es steil in die Tiefe. Wir überblicken einen Teil
dieses riesigen Canyons den der Colorado River in Jahrmillionen hier erschaffen hat. In dieser Zeit hat sich der Fluß tief
ins Gestein gefressen. Für uns Deutsche ein unvorstellbarer und nicht zu beschreibender Anblick.
Hier wird einem wieder bewusst was die Natur in der Lage ist zu erschaffen.
Hier wird einem wieder bewusst dass die Natur den Menschen nicht braucht. Der Mensch braucht die Natur um zu
überleben.
Immer tiefer geht es in die Wüstenlandschaft an der Abrisskante entlang. Hier sieht es überall fast gleich aus.
Ohne technische Hilfsmittel hat man sich sehr schnell verirrt.
Dann stehen wir wieder vor einem Abgrund. Abgesperrt ist hier nichts. Man kann bis vor zur Kante gehen und es geht bis
zu 1000 Meter senkrecht in die Tiefe.
Für Leute aus dem kleinen und engen Deutschland nicht zu erfassen.
Unter uns befindet sich eine Schleife des Colorado Rivers. Millionen von Jahren hat der Fluß gebraucht um auf diese
Tiefe zu gelangen. Auch heute noch frisst er sich Millimeter für Millimeter tiefer in den harten Sandsteinfels.
Jetzt ist meine Stunde gekommen. Voller Stolz und mit geschwellter Brust packe ich mein neues DJI Video Equipment aus.
Das DJI Video Equipment ist ein kleines Gerät mit dem man diese atemberaubende Schwenks über diese unglaubliche
Landschaft mit vorbeiziehenden schneeweißen Wolken erzeugen kann. Ein Gerät mit dem man fantastische Panoramen
erzeugen kann. Ein Gerät mit dem man völlig ruckelfreie Videos erzeugen kann auch wenn man schnell läuft.
Gerade ausgepackt höre ich hinter mir ein dunkles Grollen.
UND WIE LANGE DAUERT DAS JETZT??????????
In meiner Schockstarre wage ich werde zu atmen noch zu antworten
Als sich der erste Schock löst wage ich ein leises "So eine halbe Stunde" herauszubringen.
Die Kinnlade von GÖGA(Göttergattin) fällt auf das tiefste Niveau des Colorado Rivers.
Im Augenwinkel sehe ich böse Gewitterwolken aufziehen. Der ganze Resturlaub steht nun auf dem Spiel.
Ihre Mine verfinstert sich. Diese dunkle Mine würde in einem dunklen Kohlenkeller noch einen Schatten werfen.
Ungefähr 3 Millisekunden später habe ich das DJI Video Equipment mit dem man diese atemberaubenden Schwenks über
diese unglaubliche Landschaft mit vorbeiziehenden schneeweißen Wolken erzeugen kann. Ein Gerät mit dem man
fantastische Panoramen erzeugen kann. Ein Gerät mit dem man völlig ruckelfreie Videos erzeugen kann auch wenn man
schnell läuft wieder eingepackt.
Ein Vorteil hat das ganze dann doch. Ich werde dieses Teil in keinem Urlaub mehr mitschleppen müssen.
Nach dem Urlaub wird dieses Teil bei Ebay einen neuen Besitzer finden.
Dann geht es weiter.
Über Felsen, Gestrüpp und Stock und Stein.
Immer wieder haben wir einen grandiosen Ausblick auf diese Natur.
Die Fernsicht ist heute sehr gut und wir können tief in dieses unendliche Land blicken.
Es ist spät am Nachmittag und wir müssen zurück. Hier an den Abrisskanten in völliger Dunkelheit herumzulaufen ist sicher
keine gute Idee. Von den Kojoten und Berglöwen ganz zu schweigen.
Dann passiert es. Mein Fuß verhakt sich an einem kleinen Felsvorsprung und ich falle der Länge nach hin.
Beide Knie krachen hart auf den Sandsteinfelsen. Ich falle nach vorne um. Mein Foto, den ich umhängen habe, schlägt auf
dem schroffen Fels auf. Ich versuche mein Gewicht noch mit der rechten Hand abzufangen - was mir nicht gelingt.
Ich liegen auf dem Boden. Ich habe das Gefühl beide Knie gebrochen zu haben. Ein Gefühl als ob mir jemand ein Messer
in beide Knie gestochen hat. Ich kann mich vor Schmerzen nicht bewegen. Ein, zwei Minuten liege ich auf dem Fels
und hoffe das der Schmerz nachlässt. 1000 Gedanken schießen mir durch den Kopf. Wenn hier was Schlimmeres passiert
ist schaffe ich es nicht mehr bis zum Auto. GÖGA müsste alleine zurück um Hilfe zu holen. Das würde bedeuten dass
ich hier in der Wildnis die Nacht verbringen muss bis Hilfe kommt. Wasser und essenstechnisch wäre das
kein Problem. Auch die Notfall Rettungsdecke ist im Gepäck. Ein größeres Problem wären die Wildtiere
die hier in der Nacht auf Jagd gehen. Ich sehe mich schon eingewickelt in einer Rettungsdecke mit meinem Tier
Abwehrspray auf einem Baum sitzen um dort die Nacht zu verbringen.
Dann versuche ich meine Beine zu bewegen.
Es schmerzt aber es geht. Ich rücke meine Brille zurecht da sie auch etwas schief auf meiner Nase hängt.
Langsam stehe ich auf. Dann folgen folgende Checks.
Knie links: Die neue Wanderhose ist hin - zerrissen.
Langsam ziehe ich die kurze Wanderhose nach oben. - Knie blutet etwas aber nicht weiter schlimm.
Knie rechts - Hose O. K . Knie blutet mehr. aber auch nicht wirklich schlimm. Aus dem Notfallset wird alles mit
Wunddesinfektionsspray behandelt - brennt wie Hölle. Aber O.K. nichts Schlimmeres passiert.
Fotocheck: Display zeigt wirre Symbole und lässt sich weder aus noch einschalten - Kamera ist hin.
Objektiv hängt schief an der Kamera.
Langsam laufe bzw. humple ich in Richtung Auto - die 2 Meilen werde ich schaffen.
Am Auto angekommen müssen wir noch eine Stunde fahren. Da ich hier mit Tempomat fahren kann brauche ich in dieser
Stunde weder Füße noch Beine oder Knie. Die Schmerzen verschwinden langsam.
Dann erreichen wir Green River - ein Kaff irgendwo im Nirgendwo. Dieses Kaff hat wahrscheinlich auch schon bessere
Zeiten erlebt.
Dennoch finden wir ein kleines Restaurant. Da das Restaurant gut besucht ist beschließen wir dort etwas zu essen.
Es war oberlecker !!!
Nach dem Essen geht es ins Motel zum Duschen und ins Bett. Morgen geht es wieder für raus. Wir wollen in das Reich der
Wichtel, Gnome und Kobolde - Es geht in das Goblin Valley.
Der Goblin Valley State Park ist ein Park im Südosten Utahs in der Nähe von Hanksville. Der Park , der auf 1580
Höhenmetern liegt, wurde am 24. August 1964 gegründet und hat eine Fläche von 12,2 km². Durch Erosion durch Eis,
Wasser und Wind wurden im Laufe von Jahrmillionen aus dem Sandstein Figuren geformt die an Pilze oder Kobolde
erinnern.
Diese Kobolde gaben dem Tal seinen Namen Goblin(deutsch Kobold)
Nach einem typischen Motel-Frühstück in den USA geht es früh am Morgen los. Wir haben einige Meilen zu fahren bevor
wir bei unseren kleinen Kobolden ankommen werden.
Wieder führt uns eine einsame Straße in den wilden Westen Nordamerikas. Auf dem Highway sind wir wieder völlig alleine
unterwegs.
Schon von weitem zeigt uns ein riesiges Felsmassiv dass wir fast da sind. Irgendwie erinnert mich das Felsmassiv an ein
großes Kreuzfahrtschiff. Und ich meine nicht so ein Paddelboot wie die Aida. Ich meine ein richtiges Kreuzfahrtschiff wie
die Queen Mary 2 nur noch größer.
Dann erreichen wir den Eingang des Parks - wir sind im Tal der Kobolde angekommen.
Beim betreten des riesigen Parks scheint es so als würden uns hier viele Gnome, Wichtel und Kobolde aus Sandstein
erwarten. Von allen Seiten fühlt man sich durch die Sandsteinfiguren, die die Natur hier in Millionen von Jahren erschaffen
hat, beobachtet.
Wir laufen vorbei an einer großen Ente......
Und an einem riesigen Frosch.....
Wir treffen auf Yoda aus dem Krieg der Sterne Filme und auf eine Armee von Pilzen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen
gesetzt. Überall um uns herum stehen unvorstellbar viele Figuren aus Sandstein. Geschaffen aus Sand, Eis Erosion und
der Zeit.
Plötzlich und unerwartet mischt sich ein kleiner blauer Kobold unter die Sandstein-Figuren.
Immer wieder will er ins Bild hüpfen - dabei singt er ein alt bekanntes Lied.
I'm blue dabai di dabei da....
Immer tiefer geht es in das Tal der Kobolde und immer mehr bekannte Figuren entspringen unserer Fantasie.
Ganze Armeen von bizarren Figuren verfolgen unsere Wanderung durch dieses scheinbar endlose Tal.
Unser nächstes Ziel ist die Höhle Goblins Lair. Hier sollen sich diese Steinfiguren in der Nacht zurückziehen.
In der Dunkelheit haben die Figuren Angst vor sich selbst und ziehen sich in die sichere Höhle zurück.
Leider ist der Wanderweg an diese Höhle etwas beschwerlich. Ca.. 5 Km geht es durch die Einöde einer Steinwüste
Vorbei an weiteren Figuren geht es durch die Wüste. Der Weg ist nicht immer einfach zu finden und auch nicht wirklich
einfach zu begehen. Es geht durch tiefen Sand, über Felsen hinweg und durch eine weite Ebene. Und alles bei über 35
Grad im Schatten. Das Problem ist - hier gibt es keinen Schatten.
Wir erreichen die Höhle der Goblins. Leider ist der Eingang durch einen Felssturz versperrt und man müsste sich über ein
Seil von oben in die Höhle abseilen. Da wir kein Kletterseil in unserem Gepäck dabei haben müssen wir den Rückweg
durch die Wüste wieder antreten
Am Ende dieses Wanderweges kommen wir noch an dem Wahrzeichen des Goblin Valleys vorbei.
Die drei Schwestern.
Es ist wieder spät am Nachmittag / Frühabend. Unsere Wasservorräte sind aufgebraucht und wir müssen zurück.
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