Heute ist wieder ein Fahrtag eingeplant. Ca. knapp 600 Km werden es werden.

Wir starten früh um der "Rush Hour" zu entgehen. Zwei Minuten nach dem Verlassen des Apartments sind wir auf der

Interstate Autobahn. Bzw. auf dem mehrstöckigen Achterbahn Kreisel-Wirrwarr in San Antonio. Die Autobahn ist fast

leer.

 

 

 

 

Tempo 80 - wir kommen sehr schnell aus der Stadt und sind wieder alleine unterwegs.

Es geht Richtung Süden. Rechts und links neben der Autobahn ist wieder die scheinbar endlose Steppe von Texas.

Niedrige Bäume und loses Gestrüpp werden uns die nächsten sechs Stunden begleiten.

Der kleine SUV rollt gemächlich über die Straße. Im Radio läuft Country-Music von Maddie & Tae.

Meine Country Lieblingsband im Moment.

Ich mag Country Music. Anders als bei uns, wo tausende "Schreiblinge" für irgendwelche Stars irgendwelche Lieder

zusammen basteln, schreiben die meisten echten Country Stars ihre Lieder selbst. Es sind Lieder die aus ihrem Leben

erzählen. Was sie erlebt haben, was für Träume sie haben, was für Ängste sie haben. Es ist noch echte Musik. Nicht

so wie unser Schlager bla bla bla.

 

Wie immer bei einer langen Fahrt in den USA habe ich natürlich etwas zu knabbern dabei. Und wie immer ist es 

natürlich das hier so beliebte Trockenfleisch - heute mal in einer riesigen BIFI Form.

 

 

 Als wir durch die schöne Landschaft fahren, fällt mir wieder auf dass wir hier in einem Land der "Macher" sind.

 

Während wir 2 Jahre darüber diskutieren ob unsere Windräder 305 oder 308 Meter von einem Haus entfernt stehen

dürfen, hat man hier in der gleichen Zeit 1000 Windräder hingestellt. Zugegeben die haben hier mehr Platz.

 

 

 Bei einer Fahrt von sechs Stunden hat man viel Zeit zum Nachdenken - über alles Mögliche. Wir sind jetzt schon über

5000Km unterwegs und haben schon einiges erlebt. Besonders aufgefallen ist mir die Tatsache dass die Chinesen hier

einen beträchtlichen Einfluss haben müssen. Still und heimlich bauen sie hier größere Städte.

Beim Fahren fällt einem ein besonderer chinesischer Ort immer wieder auf. Oftmals führen Straßen dorthin die auf

der Straße deutlich gekennzeichnet sind. Oftmals geht es nach XING.

 

 

 Aber weitaus bemerkenswerter finde ich die Tatsache dass die Amerikaner hier heimlich eine gewaltige Stadt gebaut

haben müssen. Eine Stadt die alles in den Schatten stellen muss was es bisher gab. Eine riesige Stadt. Hongkong, Bangkok, Shanghai, und Peking zusammen sehen dagegen wie ein Dorf aus. Wir sind über 5000 Km gefahren.

Von jeder Stadt und von jedem Ort in Amerika kann man in diese Stadt fahren. Egal wo man fährt - egal wo man abbiegt - es geht immer in die Stadt ONLY.

 

 

Irgendwann werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Wir sind da. Wir haben den südlichsten Teil von Texas erreicht.

 

South Padre Island. - Das tropische Paradies.

 

South Padre Island ist ein Ferienort auf der Insel Padre Island im US-Bundesstaat Texas. Sie liegt auf 2m Meereshöhe und hat ca. 2066 Einwohner Die Stadt und Insel ist ein Touristenziel im Süden von Texas.
Erforscht wurde die Insel South Padre Island im 16. Jahrhundert durch die Spanier. Bis in die 1950er war die Lage jedoch abgelegen. Dies änderte sich erst mit der Einrichtung einer Festlandsbrücke. Der bescheidene, vom Fremdenverkehr gespeiste Wohlstand war allerdings von Rückschlägen und Katastrophen überschattet. 1967 richtete der Hurrikan Beulah auf der Insel schwere Verwüstungen an.

 

Über eine riesige Brück gelangen wir vom Festland auf die vorgelagerte Außeninsel im Golf von Mexico.

 

 

 

 Kurze Zeit später erreichen wir unser tropisches Ferienhotel.

 

 

 

 

 

 Es ist früh am Abend und wir haben einen Außentemperatur von 38 Grad. Der Golf von Mexico hat eine Wassertemperatur von 34 Grad. Es ist wie in einer Badewanne. Eine ständige leichte Brise vom Meer lässt die Temperatur aber nicht so heiß erscheinen. Es ist auch nicht schwül. Es ist eher sehr trocken und es wirkt angenehm warm.

Natürlich sind wir in Amerika und natürlich kann man mit seinem Auto direkt auf den Strand und ans Wasser fahren.

 

 

 

 Nach einem Rundgang durch das Hotel vorbei am Pool und am Strand gehen wir nebenan noch etwas essen.

Hier sehen wir wieder - in Texas ist alles größer.

 

 

 

Nach dem Essen schlendern wir noch einmal bei über 30 Grad und sternenklarem Himmel über den Strand und am Pool

vorbei in unser Zimmer.

 

 

Dann geht es nach einem langen Tag ins Bett.

 

Morgen werden wir nach den anstrengenden Tagen einen "Pool-Tag" einlegen.

 

 Als wir am nächsten Tag aufwachen ist es schon spät und wir haben den Sonnenaufgang verpasst. Die Sonne steht schon höher am wieder tiefblauen Himmel. Unbeweglich hängen vereinzelt kleine weiße Wölkchen am Himmel die aussehen wie kleine schneeweiße Wattebällchen. Zum Greifen nah aber dann doch eher weit entfernt.

 

Heute zieht es uns an den Pool. Als wir nach einer Minute dort ankommen ist fast keiner da. Wir haben den Pool für uns alleine.

Der Tag verläuft eher entspannt und unspektakulär mit sonnen, schwimmen und ab und zu mal ein kühles Bier.

 

 

 

 

 

 

Am späten Nachmittag wird es am Pool dann doch zu heiß. Wir beschließen in einem eisgekühlten Supermarkt etwas zu bummeln und zu shoppen. Die Texaner kennen leider keine Temperatureinstellung an den Klimaanlagen. Egal ob im Supermarkt, in Restaurants oder in Museen, es gibt nur zwei Einstellungen.

AUS oder AN.

 

Wieder wird uns bewusst dass wir hier in Texas sind - hier ist alles größer.

Cola und Limo, was sie hier Soft-Drinks nennen, gibt es in der 3 Liter Flasche - Dann natürlich auch im 6er Pack.

Orangensaft ist dann als amerikanische "Gallone" erhältlich - mit natürlich 3,78 Litern.

 

 

 

 

Auch bei Eiern kann man nicht mal einfach 6 Stück kaufen wie bei uns. Kleinere Päckchen unter 18 Eiern gibt es hier nicht. Dass es sich hierbei um riesige Eier handelt muss ich eigentlich nicht erwähnen - wir sind in Texas.

 

 

 

Dann versuchen wir etwas Essbares zu finden was uns in hier natürlich nicht schwer fallen sollte.

Schwer enttäuscht bin ich hier aber von dem legendären Tex-Mex Essen. 

Also dem Mexikanischen Essen  mit Texas Einfluss.

Oder rumgedreht.

Es sieht nicht nur für uns ungewöhnlich aus - es schmeckt auch so.

Man kann wählen zwischen grüner, roter oder gelber Pampe.

Dazu gibt es etwas undefinierbares Kleingehacktes.

Das ganze Zeug füllt man dann in einen Schwamm und isst es.

Natürlich ist es kein Schwamm. Es soll einen Taco darstellen.

Der Taco kommt wahrscheinlich aus einem hunderter Fertigpack aus dem Supermarkt und wird in der Microwelle

erhitzt. (Diese Ansicht spiegelt natürlich nur meine vielleicht subjektive persönliche Meinung wieder)

 

 

 

 

 

 Wir entscheiden uns für den Rest des Urlaubs bei BBQ und Grillfleisch zu bleiben.

 

 

 

Den Abend verbringen wir dann auf unserer Terrasse unter Palmen bei einer kühlen Limo.

 

 

Am nächsten Tag geht es wieder in die Wildnis. Es geht in das Marschland von South Padre Island.

 Als Marschland bezeichnet man generell flache Landstriche ohne natürliche Erhebungen. Sie bestehen aus angeschwemmten Sedimenten und liegen in etwa auf Höhe des Meeresspiegels. Es ist eine Art Sumpflandschaft. Da wir hier direkt an der Küste und im tropischen Klima sind, haben sich hier ausgedehnte Mangrovensümpfe gebildet. Dort wollen wir hinein. 

Nach dem Frühstück kommen wir am Sumpfgebiet an. Am Eingang steht ein Ranger der uns einige Tipps geben möchte. Leider spricht er nur Englisch. Da wir aber überhaupt kein Englisch sprechen gestaltet sich die Kommunikation etwas schwierig. Mit meinem Schulenglisch, das schon über 40 Jahre vor sich hin rostet, versehe ich irgendwas von wilden Tieren und von Essen. Ich bin mir nicht sicher ob wir die wilden Tiere hier füttern sollen oder nicht.

Irgendwo habe ich einmal gelesen dass man Wildtiere niemals füttern soll. Wilde Tiere verbinden dann den Menschen sofort mit Futter - was bei größeren Tieren wie Bären oder Alligatoren tödlich enden kann. Natürlich nur für den Menschen.

Aber da es hier im Sumpfgebiet nur ein paar harmlose Vögel gibt mache ich mir keine weiteren Gedanken.

Leider werde ich noch merken dass ich mich hier schwer geirrt habe.

Wir betreten die Sümpfe auf einem halbwegs befestigtem Pfad. Überall quakt und zwitschert es.

Rund um uns herum bestaunen viele große und kleine Vögel unser Eindringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Plötzlich umringen uns viele Pelikane. Ihr majestätischer Flug kurz über die Wasserfläche ist sehr beeindruckend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich gibt es um uns herum noch andere größere und kleinere Vögel die nicht weniger beeindruckend sind.

 

 

 

 

 

 Die Jagdsaison ist eröffnet. Wir können den Pelikanen beim Jagen zusehen.

Sie fliegen knapp über der Wasseroberfläche im rasanten Tempo um dann kurz und schnell hoch in die Lüfte zu steigen und wie spitze Pfeile ins Meer zu schießen um sich einen Fisch zu angeln. Meistens erfolgreich.

Ein grandioses Schauspiel dem ich stundenlang zuschauen könnte.

 

 

 

 

 

 

 

Nach kurzer Zeit ist das Schauspiel vorüber und wir gehen weiter auf unserem einsamen Pfad.

Wir sind wieder alleine unterwegs.

 

Überall werden wir von misstrauischen Vögeln beobachtet.

 

 

 

 

 

 

 Heute bin ich froh das ich meine doch eher sehr schwere Fotoausrüstung bei mir habe.

In verschiedenen Fachzeitschriften vertreten viele der sogenannten und selbsternannten Spezialisten die Meinung das

ein modernes Smartphone, das über 2500 Euro kostet, die gleiche Bildqualität einer Spiegelreflexkamera hat.

Ich weiß nicht - entweder haben diese Spezialisten keine Ahnung oder sind einfach nur blöd.

 

Hier im Sumpfland haben die Ranger hin und wieder Futterstellen für Kolibris aufgebaut an denen man 

Kolibris antreffen kann - wenn man Glück hat.

Kolibris sind winzige Vögel die selten eine Größe von 2 - 3 Zentimetern überschreiten.

Sie sind mit einer Flügel-Schlag-Zahl von ca. 50 Flügelschlägen PRO SEKUNDE sehr schnell unterwegs.

Dieses dann noch in einem Bild einzufangen ist unmöglich - zumindest für ein HighEnd Smartphone.

Nicht für eine Nikon mit einer Auslösezeit von einer zweitausendstel Sekunde.

 

 

 

 

Und einen Kolibri im Flug stehen zu lassen ist ebenfalls fast unmöglich - FAST.

 

 

 

 

 Wir tasten uns weiter in die Mangroven vor.

Und wie schon in der Wüste fühle ich mich von irgendetwas beobachtet.

Wieder weiß ich nicht genau von was.

 

Hinter uns hört man ein sanftes Plätschern in dem morastigen Sumpfwasser. Als ich mich umdrehe starren uns eiskalte

Augen aus dem Wasser an.

 

 

 

 

Plötzlich wimmelt es überall von neugierigen Alligatoren.

 

Ich denke sie wollen wissen was die seltsamen Eindringlinge hier, in ihrem Lebensraum,  zu suchen haben.

 

 

 

 

 

 

 Viele sieht man kaum da sie sich im Unterholz verstecken und auf Beute warten.

Ich habe auch den Eindruck das wir hier nicht wirklich im Reich der Alligatoren willkommen sind.

Immer wieder gibt es Drohgebärden.

 

 

 

 

 

 

 

Langsam und vorsichtig verlassen wir die Sümpfe.

Knapp über unsere Köpfe ziehen wieder ein paar Pelikane in Richtung offenes Meer.

Als wollten sie uns verabschieden.

 

 

 

 

 

Auf den letzten Metern beäugt uns noch ein großer Vogel und am letzten Tümpel verabschiedet sich noch ein

mittelgroßer Alligator von uns. 

 

 

 

 

 

Es ist spät geworden und wir haben Hunger. Wir besuchen hier auf South Padre Island ein nettes kleines Lokal

das original Texas BBQ anbietet. Es war oberlecker.

 

 

 

 

 

Den Abend beschließen wir bei einem Strandspaziergang am Strand und einem kühlen Bier auf der Terrasse unter Palmen.

 

 

 

 

 

Morgen wird es wieder ein wenig ruhiger. Wir haben einen Tag am Strand eingeplant.

 

 

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