Die Sonne geht gerade auf und wir sitzen schon beim Frühstück.

Wie immer ist es etwas gewöhnungsbedürftig aber heute gibt es schon wieder etwas neues.

Eine heiße Paste aus Fleisch mit Zwiebeln.

 

 

Der Kaffee und der Orangensaft ist gut.

 

Und wieder sind wir auf der Straße. Zuerst geht es ein Stück nach Süden bevor die Straße einen Bogen macht und nach Osten abbiegt. Ahhh die haben hier auch Kurven - hin und wieder.

 

Kurz nach der Abbiegung nach Tombstone steigt der Highway langsam an. In der Ferne sieht man eine Bergkette.

Eine halbe Stunde später sind wir direkt vor der Bergkette und es geht steil nach oben. Wir überholen ein paar Trucks die hier nur Schrittgeschwindigkeit schaffen.

Mitten im Anstieg verlassen wir Arizona und überqueren wieder die Staatsgrenze zu New Mexico.

Ebenfalls vollziehen wir hier wieder einen Zeitsprung. Nach der Staatsgrenze ist es wieder eine Stunde später.

 

 

Dann sind wir über den Berg. Und Peng.. da ist sie wieder. Die endlose Weite des amerikanischen Westens.

Wir blicken in ein riesiges Tal. Ich schätze den Durchmesser auf ca. 200Km. Am Ende des Horizonts ist in eine weitere Bergkette zu sehen. Egal in welche Richtung man schaut - wir sind von Bergketten umgeben die alle ca. 200km entfernt sind.

Seit zwei Stunden sind wir jetzt schon in diesem Tal, das auf 1500 Metern liegt, unterwegs. Langsam kommen wir an der nächsten Bergkette an und überfahren diese. Als wir oben sind wieder das gleiche Bild. Ein riesiges Tal dessen Ende man nur erahnen kann. Seit vier Stunden geht es jetzt schon gerade aus. Seit vier Stunden steht der Tempomat  auf 121 Km/h. Seit vier Stunden waren keine Lenkbewegungen nötig.

Die letzten vier Stunden hat sich an der Landschaft nichts geändert.

 

 

 

Wir brauchen eine Pause und fahren auf einen der wenigen Picknickplätze raus.

Hier essen wir unser, wieder selbst gemachtes, Sandwich.

 

 

Nach 20 Minuten geht es weiter zur nächsten Bergkette.

Was uns hier erwartet spreng selbst unsere Vorstellungskraft von der Weite dieses Kontinennts.

In der klaren Luft schätze ich die Fernsicht auf ca. 40- 50 Km. Die Straße wird im Horizont immer kleiner 

aber sie endet nicht. Am Horizont ist nichts zu sehen. Kein Berg kein nichts. Die Straße endet einfach im Himmel.

Nach einer Stunde Fahrt hat sich das Bild nicht geändert.. Am Ende des Horizonts sieht man nichts und wieder

verschwindet die Straße im Himmel des Horizonts. Auch nach drei Stunden das gleiche Bild. Nichts, endlose Weite und 

eine Straße die immer geradeaus geht, und im Nichts endet. Viele Fragen sich ob es ein Leben nach dem Tod gibt.

Im Moment frage ich mich, ob es ein Ende dieser Straße gibt. So wie es aussieht gibt es kein Ende dieser Straße.

Wir werden irgendwann einfach ins Weltall stürzen.

Aber irgendwann erscheinen doch wieder Berge und wir haben das Ende dieser Ebene erreicht.

Erschöpft aber glücklich nicht ins All gestürzt zu sein beziehen wir unser Motel in Alamogordo.

 

Alamogordo ist eine Kleinstadt im US-Bundesstaat New Mexico, etwa 370 km südlich von Santa Fe. Etwa 100 km entfernt wurde am 16. Juli 1945 auf der White Sands Missile Range mit der Trinity-Bombe die erste Kernwaffe gezündet.
Zur Zeit des Atombombenprogramms lebten dort etwa 4000 Menschen, das änderte sich jedoch, als in dem Gebiet ein Luftwaffenstützpunkt der US Air Force entstand. Heute leben in der Kleinstadt mehr als 35.000 Menschen.
Alamogordo wurde 1889 gegründet und liegt auf 1321 m. Heute ist es ein beliebtes Ausflugsziel da der White-Sands-Nationalpark vor den Toren der Stadt liegt.

 

 

 

Nach der langen Fahrt haben wir Hunger.

Direkt neben unserem Motel finden wir ein kleines aber feines asiatisches Restaurant. Hier beschließen wir den langen Tag und den Abend.

 

 

 

  

Morgen früh geht es wieder auf eine einsame Wanderung in die Wüste New Mexicos.

Es geht in den White Sands National Park.

 

Der White-Sands-Nationalpark
Der White-Sands-Nationalpark ist ein rund 25 km südwestlich von Alamogordo (New Mexico) gelegenes Naturschutzgebiet. Er umfasst in einem weiten Tal den südlichen Teil eines 712 km² großen Gipsfeldes, auf dem sich riesige Dünen gebildet haben.
Der Gips, aus dem die White Sands bestehen, bildete den Grund eines flachen Meeres, das diese Region vor 250 Millionen Jahren bedeckte. Schließlich entstand daraus mit Meeresablagerungen angereichertes Sedimentgestein, das vor rund 70 Millionen Jahren, als die Rocky Mountains sich formten, zu einer gigantischen Kuppel aufgeworfen wurde. Vor rund zehn Millionen Jahren begann die Mitte dieser Kuppel einzustürzen und bildete seitdem das Tularosa Basin. Die verbliebenen Ränder der abgesackten Kuppelformation bilden heute die San Andres Mountains und Sacramento Mountains.
Das Schutzgebiet wurde 1933 als National Monument gegründet. Im Dezember 2019 wurde es in einen Nationalpark umgewandelt.

 

Hier kann man völlig abgeschieden auf einsamen Wanderwegen die unglaubliche Natur erleben.

Dachten wir - das alles ganz anders kommen würde wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

 

Später am Abend sitzen wir dann mit unserer Limonade vor unserem Zimmer. Langsam treffen die letzten Gäste ein.

Das Paar das neben uns einzieht begrüßt uns freundlich und kommt zu uns rüber. Leider sind es Amerikaner und da

diese meist Englisch sprechen verstehe ich gar nichts.

Nach kurzer Zeit können wir uns dann doch mit Händen und Füßen unterhalten.

Sie kommen aus Austin/Texas und haben die beschwerliche Fahrt von 12 Stunden extra auf sich genommen um

morgen am großen Heißluftballon-Festival teilzunehmen.

Sie wollen dann wissen was wir hier so machen - so am Ende der Welt.

Wir gehen morgen in die Einsamkeit des White Sands Nationalpark wandern.

WAS ??? aber da ist doch morgen das alljährliche riesige Heißluftballon Festival. - Ob das so einsam wird?

OK, dann gehen wir halt auf das Festival. Es ist das größte seiner Art hier. Tausende Besucher werden erwartet.

Mitten in der Nacht müssen wir los. Ca. zwei Kilometer vor dem Park stehen wir im Stau. Jeder will da hin. Mit der

Blechlawine quetschen wir uns durch den Eingang und finden einen Parkplatz. Nachdem wir das Auto geparkt haben,

geht gerade die Sonne auf und wir laufen auf die  schneeweißen Dünen. Es sieht aus wie Schnee.

 

 

Die Sonne steht noch sehr flach und wir werfen noch lange Schatten bei der Wanderung zum Startplatz der unzähligen

Ballone. Wir freuen uns auf das Spektakel.

 

 

Wir sind gespannt.

Wir sind auf dem größten Heißluftballon Festival dieses Planeten. Greatests, best, wonderful, biggest und alle

Steigerung die die Amerikaner sonst noch so haben.

 

Wir kommen am Startplatz an und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir sehen sie.

Ganze ZWEI Heißluftballone.

 

 

 Tausende Menschen sind heute hier unterwegs. Als die beiden ersten Ballone starten tauchen dann doch noch drei

weitere auf. Diese drei anderen starten aber nicht. Kurz nachdem sie sich aufgeblasen haben, fallen sie auch schon

wieder in sich zusammen.

 

 

 

 

Der eine Ballon fliegt an uns vorbei und insgesamt 500 Meter dann landet er und wird zusammengepackt.

Ich kann es kaum glauben - DAS WAR DAS GANZE SPEKTAKEL.

 

Jetzt beginnt das Chaos. Der Park ist für ca. 500 Autos ausgelegt im Moment befinden sich aber 5000 hier und alle

wollen raus.

Nichts geht mehr. weder vor noch zurück. Wir sitzen fest.

 

 

Wir suchen uns einen Platz im Schatten, warten und sehen uns wenigstens das Verkehrs-Chaos-Spektakel an.

Nach einer Stunde leert sich der Park Zusehends. Plötzlich sind wir ganz alleine - außer meinem kleinen Freund - der ist

noch da und wuselt die ganze Zeit neben mir rum.

 

 

 

Nachdem der Park leer ist, fahren wir zum Wanderparkplatz.

Die Straßen sehen aus wie im Winter in den Alpen. Der Schnee wurde von einem Schneeschieber zur Seite geschoben

und türmt sich dort auf. Nur hier ist es feiner ganz weißer Sand.

 

 

 

Am Wanderparkplatz steht dann wieder ein großes Warnschild - wie immer in einem Nationalpark der in die Wildnis

führt.

Genug Wasser - Kopfbedeckung - Sonnenmilch LSF 50. In diesem Park kommt noch ein GPS Gerät oder ein Kompass

hinzu. Alle Dünen sehen gleich aus und nach einer halben Stunde durch dieses ewige Weiß, weiß man nicht mehr

wo man ist.

Kein Problem wir sind mit allem ausgestattet.

 

Wir gehen durch die Dünen wie durch große Schneefelder. Es ist ein sehr schwerer und dichter Sand. Beim Laufen

sinkt man hier nicht ein. Der Boden ist sehr hart. Bis es in dieser Wüste wieder zu heiß wird, genießen wir die

Wanderung durch die Ruhe und Einsamkeit unserer Winterlandschaft.

 

 

 

 

 Dann geht es zurück zum Wanderparkplatz. Hier wollen wir noch etwas Zeit verbringen und etwas essen und trinken.

Leider ist das heute nicht möglich. Der Wanderparkplatz steht hier in dieser trockenen Sandwüste - UNTER WASSER.

Warum auch immer.

 

 

Wir fahren zum Ausgang und dann zurück zu unserem Motel.

 

 

 

Nach einer Dusche geht es nochmal zu unserem Lieblings-Asiaten hier und dann ins Bett.

 

 

 

 

Morgen geht es wieder zurück nach Texas wo unsere Reise begonnen hat.

 

Wieder früh am Morgen geht es los. Das eigentliche Ziel ist San Antonio in Texas. Aber dieses Ziel ist zu weit für einen Tag. Es wären über 1000 Km. Wir werden auf der Hälfte der Strecke in Fort Stockton übernachten.

 

Heute gibt es ein gutes Frühstück. Nicht in Buffetform - wir werden bedient und können aus 15 verschiedenen Frühstücksvarianten wählen. Alles wird frisch gemacht. Wir wählen das Classic Frühstück.

 

 

 Als wir vom Frühstücksraum in unser Zimmer gehen, sehen wir das es hier doch noch startende Heißluftballone gibt.

 

 

 Das Auto ist schnell gepackt und es geht los. Heute habe ich eine Route abseits des ewig geraden Highways ausgesucht. Es geht durch die Berge. Kurz nach Verlassen der Ortschaft  geht es bereits leicht bergauf. Es wird immer steiler. Auf dieser Strecke dürfen keine LKW's fahren da sie die kommende Steigung nicht schaffen würden. Jetzt geht es steil bergauf. Der SUV quält sich den Berg hoch. Auf knapp 3000m steigen wir in den Himmel auf. Die Vegetation ändert sich schlagartig. Eben waren wir noch in der Wüste und schon sind wir in einem fast undurchdringlichen und dunklen Laubwald. Hohe Eichen stehen rechts und links an der schmalen Straße. Zum Teil beginnen sich die Bäume schon für den nahenden Herbst zu färben. Andere Fahrzeuge sind heute hier nicht unterwegs. Wir fahren alleine durch das Bergmassiv. Als wir oben ankommen sind wir jedoch sehr verwundert. Auf knapp 3000m hat es noch 26 Grad und wir kommen in einer großen Ortschaft an. Viele Hotels, eine große Schule und einige Skilifte gibt es hier - und das auf einer Höhe der Zugspitze. Kurz darauf sind wir wieder in der Einsamkeit des Hochgebirges. Es sieht alles sehr verlassen und einsam aus aber hin und wieder stoßen wir auf ein Zeichen von Leben. Hier oben wohnen also in dieser Wildnis verstreut Menschen.

An den stummen Zeugen die immer wieder am Straßenrand stehen, kann man es erkennen.

 

 

 

 

Es geht wieder leicht bergab und auf ca. 2300 - 2500 Metern fahren wir durch die Landschaft.

Wir kommen an sattgrünen Wiesen die mit unzähligen gelben blühenden Blumen übersät sind vorbei. Weiter geht es

an  kleinen Flussläufen und grünen Weiden auf denen zahlreiche Kühe oder Pferde stehen. Nach einer Stunde geht es

leicht bergab. Die dichten Laubwälder wechseln zu weit offenen Nadelwälder. Je tiefer wir kommen desto kleiner

werden die Bäume. Auf einer Meereshöhe von ca. 1000 Metern sind wir wieder in der trockenen und kargen Steppe

von New Mexico. Kurze Zeit später überqueren wie die Staatsgrenze zu Texas haben wieder einen Zeitsprung.

Wieder haben wir eine komplette Zeitzone überquert und verlieren einen Stunde.

 

Das Landschaftsbild ändert sich jetzt sehr stark. Wir sind zwar immer noch in der kargen einsamen Steppe aber

überall um uns herum stehen kleine Bohrtürme. Hunderte - Tausende.

Wir sind in einer Ecke der USA angekommen, die diesem Land zu Reichtum und zum Aufstiegt zur Weltmacht

verholfen hat. Wir sind im Öl-Land.

 

 

 

 Weiter geht es wieder auf einer endlosen Straße die immer gerade aus geht.

Rechts und links dieses Highways befinden sich unzählige Ölpumpen die das schwarze Gold aus der Erde fördern.

Unzählige Raffinerien, die das Öl aufbereiten. Hier sind Hunderte oder Tausende von Öltransportern unterwegs die das

Öl hin und her transportieren. Am Straßenrand befinden sich hin und wieder riesige Parkplätze die mit ÖL-Tankern

übersät sind - mehr als man zählen kann. Das hohe Aufkommen an Lastwagen kann man sehr deutlich an den 

Straßenrändern erkennen. Sie sind übersät mit kaputten und verlorenen LKW Reifen.

 

 

An vielen der Raffinerien sieht man 10 bis 15 Meter hohe Feuersäulen - irgendetwas wird dort abgefackelt.

 

 

 Immer weiter geht es auf diesem Highway. Plötzlich ein Baustellenschild. Das Tempo wird auf 60 Km/h gedrosselt.

Von Baustelle ist aber nichts zu sehen - trotzdem 60.

Die Baustelle ist ca. 200km lang - mit Tempo 60 zieht sich das wie Kaugummi. Nach 2 Stunden beiße ich ins Lenkrad.

4 Spuren nagelneu ausgebaut, keine Autos weit und breit und ich fahre 60.

Die Straße glüht unter der Hitze. Immer wieder spiegelt sich die Luft und man hat den Eindruck sie ist nass.

 

 

Nach weiteren 2 Stunden geradeaus mit 60 geht es dann vom Highway ab - wir haben unser Zwischenziel erreicht.

 

Fort Stockton.

Fort Stockton ist eine Stadt im US-Bundesstaat Texas. Sie liegt auf ca. 910m und hat ca .8466 Einwohner. Die Stadt wurde 1859 gegründet und dient uns heute zur Übernachtung auf dem Weg nach San Antonio.
Hier soll es aber einer der größten Roadrunner Statuen der Welt geben. (Bekannt aus der TV Comic Serie „Bugs Bunny“ (miiig miiig).

 

Nach einem Rundgang durch Fort Stockton finden wir dann unseren riesigen Roadrunner.

 

 

 

 In Fort Stockton sieht man auch dass nicht nur die Straßen im Horizont verschwinden sondern auch die Eisenbahnen.

 

 

Fort Stockton ist auch ein Beispiel für eine amerikanische Kleinstadt im Westen der USA.

Die Stadt ist auf eine riesige Fläche verteilt und die flachen Häuser stehen in einem Abstand von teilweise mehreren

hundert Metern. Häuser mit mehr als einem Stock gibt es nicht.

 

 

Jetzt geht es endlich ins Hotel. Den Nachmittag/Abend verbringen wir am Pool bevor es nach einem kleinen

Abendessen ins Bett geht.

 

 

 

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