Nach einer ruhigen Nacht und einem kleinen Frühstück in Tucson geht es heute in den Saguaro National Park.
Der Saguaro National Park
Ein Park in dem es diese riesigen Kakteen gibt, die das Bild des wilden Westens maßgeblich geprägt haben.
Der Saguaro (Carnegiea gigantea).
Kein anderes Wahrzeichen steht so wie dieser Kaktus für den Wilden Westen. In fast jedem Western der früher gedreht wurde konnte man ihn, ähnlich wie das Monument Valley, bestaunen.
Ein Saguaro wird bis zu 20m hoch und bis zu 70cm dick. Die Arme bildet er erst mit hohem Alter aus. Der Kaktus wird bis zu 250 Jahre alt, 8 Tonnen schwer und bildet lange flache Wurzeln aus. Durch diese Wurzeln kann der Saguaro bei einem einzigen Regenfall bis zu 700 Liter Wasser aufnehmen und im Stamm und in den Armen speichern. Wasservorrat für ein ganzes Jahr. Früher wurde die Pflanze von den Indianern für alles Mögliche verwendet. Zum Essen, als Baumaterial sowie die abgestorbenen Teile als Brennstoff. Heute sind sie streng geschützt und bieten Vögeln und anderen Kleintieren Schutz vor der mörderischen Hitze der Sonora Wüste.
Wir sind extra in diese Ecke der USA gefahren um einmal im Leben diese unglaublichen Pflanzen ich echt und in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Zuhause gibt es diese nur als Miniversion in einem Palmengarten unter Glas.
Der riesige Park ist in zwei Teile geteilt und heute besuchen wir den westlichen Teil des Parkes.
Saguaro West
Hier gibt es die höhere Anzahl der riesigen Kakteen. Nach dem Besuch des Red Hill Visitor Center geht es tiefer in den Park.
Neben vielen kurzen und langen Wanderwegen kommt man auch auf dem Baiada Loop(10km) immer tiefer in die Sonora Wüste. Die Straße ist zwar nicht geteert aber bei Trockenheit gut befahrbar. Irgendwo im nirgendwo parken wir den SUV am Wegesrand und beschließen zu Fuß tiefer in die Sonora Wüste vorzudringen – natürlich mit einem genug großen Wasservorrat.
Wir laufen durch einen riesigen Kakteenwald. Hier sieht es aus wie in einer der schönsten Kulissen für Westernfilme. Gut, dass wir unsere hohen Wanderschuhe mitgenommen haben. In der heißen Einöde hier wimmelt es vor giftigen Spinnen und Skorpionen und natürlich auch Klapperschlangen. Wir haben schon viel von den USA gesehen aber das hier ist wieder einmal unbeschreiblich.
Überall stehen riesige uralte Kakteen. Wie in einem Zauberwald recken sie ihre Arme hoch in die Luft. Wieder einmal mehr stehen wir in diesem scheinbar unendlich weiten Land und blicken in ein riesiges Tal. Um uns herum herrscht meist völlige Stille. Es ist einer der Orte auf der Erde an dem es so ruhig ist, dass man sein eigens Herz schlagen hört.
Immer tiefer dringen wir in diese lebensfeindliche Umgebung ein. Lebensfeindlich für uns Menschen - nicht für die Pflanzen und Tiere die hier seit Tausenden von Jahren leben.
Viele Kakteen stehen in voller Blüte - was für ein Farbenspiel der Natur.
Alle Pflanzen hier haben sehr lange und harte Stacheln und wir müssen uns sehr vorsichtig durch die Wildnis vorarbeiten.
Streift man einen dieser Kakteen gehen die Stacheln tief in die Haut - und tiefer.
Trotz der großen Hitze in der Sonora Wüste tragen wir lange Hosen und hohe Wanderschuhe um vor Stacheln, Spinnen und Schlangen halbwegs geschützt zu sein.
Wir gehen weiter durch das unwegsame Gelände. Es ist noch weit vor Mittag und noch nicht so heiß. Ich schätze die Temperatur auf ca. 35 Grad Celsius. Für die Sonora Wüste eher ein kühler Vormittag.
Als ich vor einem blühenden Kaktus stehe um ihn zu fotografieren fühle ich mich von etwas beobachtet. Ich weiß nur noch nicht von was. Vorsichtig schaue ich mich in allen Richtungen um. Hier im dichten Kakteenwald kann man nicht wirklich weit schauen. Langsam um vorsichtig öffne ich den Holster meines Bär-Abwehr-Sprays.
Dann direkt neben mir ist eine Bewegung und ich bin froh das es nichts großes oder gefährliches ist. Zumindest hoffe ich das die große Echse die neben mir auftaucht nicht gefährlich ist. Sie scheint sich aber nicht wirklich für mich zu interessieren.
Langsam wird es heiß, sehr heiß und wir müssen noch zurück. Wanderwege gibt es hier keine - man geht einfach drauflos. Für den Rückweg nehmen wir dann eine andere Strecke. Die Strecke ist etwas felsiger und hügliger.
Plötzlich rennt mir eine kleine Vogelspinne über den Fuß. Leider kann ich sie nicht fotografieren da sie schneller weg ist als sie gekommen ist. Ich weiß nicht wer sich mehr erschrocken hat - Ich oder die Spinne.
Kurz nach diesem Foto mit diesen kleinen Kakteen läuft mir beim Umdrehen dann doch ein eiskalter Schauer über den Rücken - ich wäre fast draufgetreten und hätte das wahrscheinlich nicht überlebt. Bei einer Extremwanderung in der Sonora Wüste bleibt immer ein Restrisiko.
Mit jetzt etwas vorsichtigeren Schritten geht es in Richtung Parkplatz. Man läuft hier wie durch eine Märchenwelt. Ich dachte die Sonora Wüste ist ein riesiges totes Stück Einöde - das ist aber falsch. Hier wimmelt es von Leben.
Immer wieder wuselt etwas hier in diesem Kakteenwald herum. Viele Vögel haben sich ihre Höhlen zwischen den schützenden Stacheln der Kakteen gebaut. Kleine Nager bevölkern das Unterholz.
Kurz vor dem Parkplatz entdecke ich dann weiter oben auf einem Felsvorsprung noch etwas.
Harmlos, groß aber völlig desinteressiert schaut es über die weite Ebene der Sonora Wüste.
Wir sind am Auto und doch etwas erschöpft. Das Thermometer zeig 47 Grad - Wasser ist aufgebraucht.
Mit einem letzten Blick über diese Märchenwelt der Sonora Wüste verabschieden wir uns für heute von hier.
Nach der Rückkehr ins Motel verbringen wir den Abend wie echte moderne Cowboys.
Mit einem Bier bei einem Western im TV gibt es typisch amerikanisches Essen.
Wieder geht ein unglaublicher Tag in unserem Leben zu Ende.
Bei Wanderungen in der Einsamkeit, in dieser unglaublichen Natur hat man das Gefühl man ist dem Universum ganz nah. Man ist Teil eines Großen und Ganzen. Leider ist man auch ein Teil des ewigen Kreislaufes des Lebens.
Wir haben unsere Lebensenergie vom Universum nur geborgt und wissen das wir sie eines Tages wieder zurückgeben müssen.
Deshalb denke ich das wir diese geborgte Energie so gut wie möglich ausnutzen sollten.
Für mich oder uns persönlich ist es das Reisen. Das Besuchen von unglaublichen Orten auf unserem Planeten wie diesem.
Für andere ist es das sitzen auf dem Sofa um den ganzen Tag TV zu schauen.
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Mit vielen Gedanken im Kopf geht es ins Bett. Morgen geht es in denn Ost Teil des Saguaro Parks.
Nachtrag: Heute habe ich im Besucherzentrum gefragt wie das Wort Saguaro ausgesprochen wird.
Man lässt das "gu" in der Mitte einfach weg was dann so wie Sa-uhh-ahh-rou klinkt.
Der Ost Teil des Saguaro Parks.
Saguaro Ost
Nachdem wir gestern im Westteil des Parks waren, fahren wir heute in den Ostteil. Hier windet sich der Cactus Forest Drive durch den ausgedehnten Saguaro Bestand. Auch von diesem Rundweg kann man wieder überall zu Fuß tiefer in das Gebiet eindringen. Über 200km sind hier in dieser hügeligen Wüstenlandschaft verfügbar. Wieder mit viel Wasser und unseren GPS Geräten bewaffnet, geht es tiefer in die Sonora. Aus Sicherheitsgründen haben wir immer mehrere GPS Geräte dabei. Fällt ein Gerät bei dieser großen Hitze aus, und man hat keinen Ersatz dabei, kann ein Verlaufen in dem Glutofen der Sonora Wüste sofort zur Todesfalle werden. Viele Besucher findet man hier nicht da sich die Wüste nur zu Fuß erkunden lässt.
Nach einem für uns gewöhnungsbedürftigen Frühstück geht es in den Park.
Wir müssen ca. 45 Minuten vom Motel aus fahren bis wir den Eingang des Parks erreichen.
Wieder ist hier nichts los.
Heute ist es fast wolkenlos und die Sonne brennt in die Sonora. Schon früh am Morgen steigen die Temperaturen auf über 35 Grad Celsius.
Vom Rundweg "Cactus Forest Drive" starten wir einige kurze Wanderungen in die Wüste. Auch hier bewegen wir uns, wie gestern, einem Märchenwald voller Kakteen. Die Kakteen hier stehen nicht so dicht beieinander wie im Westteil des Parks. Dafür sind sie viel älter, dicker und größer.
Insgesamt wirkt der Ostteil des Parkes sehr viel grüner und bewachsener. Hier muss man nicht so aufpassen dass man an den langen und spitzen Stacheln hängenbleibt.
Dann kommen wir auf dem Parkplatz für unsere nächste Wanderung, die ein paar Stunden dauern sollte an.
Wir packen unsere Rucksäcke und starten wieder zu einem Rundgang tief in die Sonora Wüste.
Es ist noch heißer geworden. Ich schätze die Temperatur auf über 40 Grad Celsius.
Nach einiger Zeit ist es bereits unerträglich heiß. Es ist 11:00Uhr am Morgen und wir haben knapp 50 Grad im Schatten in einer Wüste die keinerlei Schatten bietet. In einer Stunde werden wir die 50 Grad Marke überschreiten. Die Wanderung wird aber noch ca. 4 Stunden in Anspruch nehmen.
Wir beschließen hier abzubrechen.
Eine Extremwanderung in einer Wüste ist immer mit gewissen Risiken verbunden. Diese sollten aber immer kalkulierbare Risiken sein. Eine Wanderung über 4 Stunden in einer Wüste mit über 50 Grad ist für uns kein kalkulierbares Risiko mehr sondern eher Leichtsinn, oder Dummheit.
Nach vielen Wanderung durch Wüsten wissen wir wenn es Zeit ist aufzuhören. - Wir gehen zurück zum Auto.
Mit einem letzten Blick über die scheinbare endlose Sonora Wüste im Südwesten der USA, verabschieden wir uns von hier. Dies war unsere letzte Wanderung in der Wüste für dieses Jahr.
Kurz nach verlassen das Parks muss ich fast eine Vollbremsung hinlegen. Selenruhig überquert ein großer Coyote die Straße direkt vor uns. Somit haben wir fast alle Tiere aus der TV Serie Bugs Bunny in live gesehen.
Bugs Bunny - einen Hasen, den Roadrunner(Miiip Miiip) der uns immer wieder vor uns über die Straße läuft, den Specht Woody Woodpecker und jetzt den Kojoten Karl.
Etwas überhitzt beschließen wir uns einen kühleren Ort zu besuchen. Unweit von hier befindet sich der Mount Lemmon.
Mount Lemmon
Der Mount Lemmon ist mit einer Höhe von ca. 2.800 m der höchste Punkt der Santa Catalina Mountains. Er befindet sich im Coronado National Forest nördlich von Tucson. Der Mount Lemmon wurde nach der Botanikerin Sara Plummer Lemmon benannt, die 1881 zusammen mit ihrem Ehemann zu Fuß und zu Pferd den Gipfel des Berges erklomm.
Der Berg ist ungefähr so hoch wie unsere Zugspitze mit dem Unterschied das der Mount Lemmon bis zum Gipfel mit dem Auto befahren werden kann.
Nach einer Stunde fahrt kommen wir am Mount Lemmon an. Die schmale Straße schmiegt sich an die teilweise schroffen Felswände an. Es geht steil bergauf. Immer wieder schaltet unser SUV einen Gang runter und wieder hoch.
Auf der Hälfte des Weges können wir am Straßenrand stehen bleiben um einen Blick nach unten zu werfen.
Wieder bekommt man eine vage Vorstellung wie riesig dieser Kontinent ist. In der Ferne fällt Regen aber trotzdem hat man den Eindruck man blickt in die Unendlichkeit.
Immer weiter geht es steil nach oben. Mit jedem Kilometer fällt die Temperatur. Hier ist es schon ca. 10 Grad kälter als am Fuße des Mount Lemmon.
Dann sind wir oben. Das Thermometer ist um satte 20 Grad gefallen. Wir befinden uns auf knapp 2850 Meter Meereshöhe.
Vor knapp 2 Stunden waren wir noch in einer der tödlichsten Umgebungen der Erde und einen Augenblick später ist man im hochalpinen Gebirge. Im Gegensatz zu den Kakteenwäldern der Sonora Wüste hat man hier tiefe Laub- und Fichtenwälder. - Welch ein Kontrast.
Da es hier wesentlich kühler ist, beschließen wir hier etwas durch die Wälder zu streifen.
Mit Jagdmesser und Bär-Spray bewaffnet geht es auf eine Wanderung.
Es ist spät am Nachmittag und wir müssen zurück. Ich möchte nicht in der Dunkelheit die 2800 Meter auf Serpentinen den Berg hinunterfahren.
Die Abfahrt ist sehr steil. Um die Bremsen bei der Abfahrt nicht zu überhitzen muss ich die Automatik im SUV deaktivieren um manuell in den kleinsten Gang schalten zu können.
Hier lasse ich dann den Motor anstatt die Bremsen - bremsen.
Wir sind unten angekommen und haben Hunger. Bevor wir ins Motel fahren besorgen wir uns etwas vom Chinesen.
Hier in Amerika ist der Fast Food Chinese "Panda Express" sehr populär. Hier gibt es leckeres chinesisches Essen im Fast Food Format - und es gibt sogar Gemüse.
Mit vollem Magen geht es dann ins Bett.
Morgen werden wir die Mission Xavier Del Bac im Süden Tucsons besuchen sowie die berühmte historische Westernstadt Tombstone.
Nach einer kurzen Nacht und einem amerikanischen Frühstück geht es nach Süden.
Eigentlich wollte ich keine Bilder mehr vom Frühstück hier einstellen da es jeden Tag fast das gleiche gibt.
Aber heute ist alles anders. Heute gibt es eine Neuerung die ich selbst in Amerika noch nie gesehen habe.
Es gibt ein Patty in Form eines Spiegel-Ei´s. In der Mitte wurde das Ei-Dotter künstlich mit Farbstoff hinzugefügt.
Die Pattys kommen gefroren im 50er Pack und werden in der Mikrowelle aufgetaut und erhitzt.
Ich habe keine Ahnung wer so etwas entwickelt und auch noch isst.
Da es völlig geschmacksneutral war, war es gar nicht so schlecht.
Als Nachtisch gibt es noch das überall sehr beliebt Frolic.
Nach dem leckeren Frühstück geht es auf der Interstate I-10 nach Süden.
Eine halbe Stunde später erreichen wir die Mission.
Die Mission San Xavier del Bac ist eine alte spanische Missionskirche und liegt 16 Kilometer südlich von Tucson in Arizona. Sie wird auch als Weiße Taube der Wüste bezeichnet.
Um 1700 wurde im Land der Tohono O’Odham-Indianer vom Missionar Eusebio Francisco Kino, einem Pater der Jesuiten, eine Missionsstation errichtet.
Der letzte Franziskaner verließ die Mission 1837 in Richtung Spanien. Die ungenutzten Gebäude begannen zu verfallen. Mit dem Gadsden-Kauf fiel der Standort 1853 an die Vereinigten Staaten. 1859 wurde die Kirche wieder eröffnet und von dem Bistum Santa Fe Instand gesetzt.
Der Bau inmitten der Wüste ist auch heute noch beeindruckend.
Nach einem Rundgang in und um die Mission geht es zum Ausgang der Anlage.
Kurz vor dem Ausgang im Garten fallen mir noch 4 Kakteen auf, die in einer kleinen Gruppe zusammenstehen.
Besonders angetan bin ich von dem großen Kaktus in der Mitte. Er hat einen großen runden Kopf und besitzt keine Stachen. Er ist fast wie glatt poliert.
Dann sind wir wieder auf der Interstate I-10. Ca. 115 Km von hier liegt wohl eine der berühmtesten Städte im wilden Westen. Unzählige Western-Filme drehen sich um die Geschichte von Tombstone.
Tombstone ist eine ehemalige „Boomtown“ im Süden Arizonas in den Vereinigten Staaten nahe der mexikanischen Grenze. Die Wüstenstadt liegt etwa 100 km südöstlich von Tucson auf 1384m und hat ca. 1308 Einwohner.
Die Stadt wurde am 5. März 1879 von dem Geologen Edward Lawrence Schieffelin gegründet, der hier eine reiche Silberlagerstätte entdeckte. Auch den Namen hat die Stadt von ihm erhalten, denn sein Freund und Scout Al Sieber sagte zu ihm, er würde dort nichts außer seinem eigenen Grabstein (engl. Tombstone) finden.
Tombstone war um 1880 Schauplatz verschiedener berühmter Schießereien, unter anderem der Schießerei am O. K. Corral mit den Earp-Brüdern und Doc Holliday am 26. Oktober 1881. Auf dem Friedhof Boot Hill finden sich die Gräber bekannter und unbekannterer Opfer jener Zeiten. Viele Städte des wilden Westes hatten einen Boot Hill. Dort wurde begraben, wer "mit den Stiefeln an" starb, also auf der Durchreise, bei Schießereien oder Lynchungen. Viele der Grabsteine mit berühmten Aufschriften sind jedoch Fälschungen, da man bereits früh das touristische Potential erkannte und der Geschichte etwas nachhalf.
Heute ist die Stadt eine Touristenattraktion mit verkehrsberuhigter Allen Street. Sie wirbt mit dem Slogan „The town too tough to die“ (Die Stadt, die zu hartnäckig ist, um zu sterben). Täglich wird unter Einsatz vieler Platzpatronen unter anderem auch die Schießerei von Wyatt Earp mit den Clantons und McLaurys nachgestellt. Historische und historisch nachgebaute Saloons vermitteln das Flair einer alten Westernstadt, die Schauplatz vieler Westernfilme wie zum Beispiel Faustrecht der Prärie war.
1885 wurde in Tombstone eine Rosa Banksiae gepflanzt, die inzwischen einen Stammumfang von 3,5 m hat und ein Laubdach, das 800 m2 überdeckt. Sie gilt als eines der größten und ältesten Rosenexemplare weltweit. Die Bewohner von Tombstone gaben ihr den Namen „Shady Lady“ in Anlehnung an den englischen Artnamen „Lady Bank's Rose“, da es unter ihrem Laubdach immer angenehm kühl bleibt.
Seit 1959 befindet sich in der Stadt der Tombstone Courthouse State Historic Park im Rahmen eines Museums mit allen Stationen der damaligen Gerichtsbarkeit vom Sheriff-Office über Gerichtssäle und dem Gefängnistrakt bis zu den Galgen.
In meiner Jugendzeit hatte ich, wie viele andere auch, die Geschichten des Wilden Westens "verschlungen".
Sei es als Film oder als Buch. Winnetou war allgegenwärtig obwohl er nichts mit Amerika zu tun hatte.
Aber in vielen Filmen oder Büchern war die Rede von einer Stadt - TOMBSTONE.
Seit dieser Zeit war es ein ewiger Traum von mir Tombstone einmal im Leben zu besuchen.
Heute kann ich mir diesen Traum erfüllen.
Natürlich ist heute das Tombstone nicht mehr das was man von Tombstone erwartet.
Es ist keine Stadt im Wilden Westen mehr sondern ein Rummelplatz oder ein Themenpark, wie Disney, nur eben angelehnt an den glorreichen Wilden Westen. Aber ich habe nichts anderes erwartet.
Als wir das Auto geparkt hatten und zu Fuß in die Stadt gingen, waren überall echte Cowboys.
Lautstark wie die Marktschreier boten sie allerlei Dinge an. Man soll hier in diese oder jene Bar auf einen Drink einkehren - oder zu einem Sandwich. Fast jeder Cowboy drängt einen zu einer 3 minütigen Show, einer Schießerei mit Platzpatronen - für sehr viel Geld. Aus dem alten Friedhof ist eine Minigolfanlage geworden. Auch eine Schießbude mit Laserpistolen ist vorhanden. Alles in Allem war es für mich sehr lustig.
Besonders beeindruckt hat mich ein ATM Geldautomat in einem Bretterverschlag.
Aber hier ist nicht alles "unecht" oder Fake. Im Ort steht noch das alte Gerichtsgebäude mit dem Büro der damaligen Sheriffs oder Richter. Das Gefängnis und der Galgen gehören ebenfalls dazu.
Hier wird die Geschichte von Tombstone historisch korrekt aufgearbeitet. Natürlich müssen wir auch hier Eintritt bezahlen - aber im Gegensatz zu dem anderen Rummel war es das wert.
Bei dem Gedanke das hier viele Menschen gehängt wurden wird einem schon etwas "mulmig" auch wenn es gesetzlose Mörder waren.
Nach dem Rundgang durch das Gerichtsgebäude geht es die 100 Km zurück nach Tucson zu unserem Motel.
Unterwegs nehmen wir noch ein gegrilltes Hähnchen mit, das wir im Motel-Zimmer bei einem kühlen Bier verspeisen.
Dann geht es ins Bett. Morgen ist wieder ein langer "Fahr-Tag". Das Navigationsgerät zeigt ca. 750 Km an.
Wir müssen die halbe Wüste von Arizona plus ein großen Teil der Wüste von New Mexico durchqueren.
Lebensmittel für zwei Tage wurden in unseren kleinen Kühlschrank gepackt und ca. 20 L Trinkwasser haben wir dabei.
Inmitten einer Wüste wollen wir auf alle möglichen Ereignisse vorbereitet sein.
Um die Seite nicht immer wieder ganz nach unten rollen zu müssen, wird die Seite in mehrere Teile aufgeteilt.
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