Nach den Touren der letzten Jahre durch die scheinbar endlosen Weiten der USA sollte es wieder nach Asien(Thailand) gehen.

Aber schon beim Beginn der Planungen wurde schnell klar, dass ein Badeurlaub bei dem man 3 Wochen am Strand liegt, nicht wirklich das Richtige ist.

Die Faszination an den unbeschreiblichen Naturwundern Amerikas ist immer noch ungebrochen.

Deshalb wird es wieder in die USA gehen.

Die groben Planungen sind abgeschlossen. Nach dem Planen der Route mit einem Routenplaner dann der erste kleine Schock.

Die gesamte Strecke soll ca. 7000 KM !! betragen.

Was für viele wie ein "Horrortrip" klingt, bedeutet für mich Urlaub. Das Fahren weiter Strecken ist im Westen der USA eher Entspannung als Stress.

Da man auf den Fernstraßen fast immer alleine unterwegs ist, hat man viel Zeit um sich in dieser grandiosen Natur umzusehen.

Trockene Wüstengebiete wechseln sich ständig mit riesigen Bergmassiven, grünen Weide- oder Anbauflächen, große Seen und Flüssen ab. Langweilig wurde es mir noch nie.

Nach dem Besuch  der Westküste und der Ostküste ist nun der (mittlere) Westen an der Reihe.

Die grobe Planung ist:

 

(Klick für Vergrösserung)

 

 Endlich ist der Tag der Abreise gekommen. Wieder sitze ich am Flughafen und warte auf den Abflug nach Las Vegas. Und wie immer bin ich nervös. Ich hasse fliegen ......eigentlich.

Boarding Time...Es geht in die Maschine und auch gleich los. Mit einem Holpern und Klappern rollen wir auf die Startbahn. Vor uns hebt gerade eìn großer Airbus A380 ab. Dann sind wir an der Reihe.

Die beiden Triebwerke der Boing767 geben den vollen Schub ab. Dann löst unser Pilot die Bremsen. Erst langsam dann immer schneller schießt die Maschine über die Startbahn. Das komplette Flugzeug vibriert, klappert und rüttelt.

Jetzt verlieren die Reifen den Kontakt zum Boden. Wir heben ab.

Schlagartig ist es in der Maschine ruhig. Nur die Triebwerke dröhnen unter dem vollen Schub. Der Pilot zieht die Maschine nach oben und wir werden in die Sitze gepresst.

Ich schaue aus dem Fenster und sehe dass die Erde immer kleiner wird. Alles da unten sieht nach Spielzeug aus. Einige Minuten später ist alles vorbei. Wir sind auf Reisehöhe.

Unsere Maschine liegt wie ein Brett in der Luft und ich hoffe das es so bleibt. Ich richte mich auf meinem Platz, der für die nächsten Stunden mein ¨Zuhause¨ sein wird, gemütlich ein.

Wir fliegen über England, Island, Grönland und Canada in die USA. Ab und zu gibt es etwas zu essen. Na ja essen ist hier etwas übertrieben. Es gibt eben das Condor-Menü in der ECO-Klasse.

Hier kann man wählen zwischen essen und nicht essen aber so schlecht wie es aussah war es dann doch nicht.

 

 

 

 

 

 Immer wieder schaue ich auf unsere im Moment kleine Welt. Das eisbedeckte Grönland liegt tiel im Winterschlaf. Von dieser Höhe aus sieht unsere Erde eher friedlich aus. Hier oben ist man von Allem weg.

Obwohl ich nicht gerne fliege und schon über 250000 Flugkilometer hinter mir habe, finde ich den Ausblick immer wieder grandios.

Wir haben wahrscheinlich den schönsten Planeten in unserem Sonnensystem und hier oben wird Einem das viel mehr bewusst als im Alltagstrott unten auf dem Boden.

Nach knapp 12 Stunden haben wir Las Vegas und somit die neue Welt erreicht.

Las Vegas ist die größte Stadt im Bundesstaat Nevada. 1829 erreichte der spanisch/mexikanische Scout Rapahel Rivera als erster Siedler dieses Gebiet.

Da er hier inmitten der scheinbar unendlichen Wüste einige Grundwasserquellen fand, die eine grüne Vegetation erlaubten, nannte er diesen Ort ¨Las Vegas¨, was im Spanischen für ¨Die Auen¨ oder ¨Die Wiesen¨ steht.

Las Vegas ist am Tag eine eher langweilige Kleinstadt mutiert aber bei Nacht zu der größten Scheinwelt der Erde. Hier ist alles nicht echt.

Nach der Landung holen wir unser Auto ab. Da ich schon von zuhause die ¨Skip the Counter¨ Option gebucht habe, können wir ohne Umweg direkt aus dem Flieger durch den Zoll zum Parkplatz.

Hier suchen wir uns ein Auto aus und fahren los - die Schlüssel stecken alle. Auch die Einreise war wieder ein Mal perfekt. In 3-8 Minuten waren wir durch.

 

 

 Bevor es morgen auf der Route66 weiter geht bleiben wir die erste Nacht hier in Las Vegas. Hierfür haben wir das Hotel - Stratosphere Tower - ausgesucht. Der höchste freistehende Aussichtsturm Nordamerikas.

 

 

 Beim Einchecken dann eine schöne Überraschung wir haben ein Zimmer im 23. Stockwerk mit einem Fenster zur Stadt.

Vom Bett aus konnte man die Stadt überblicken. Nachts ein phantastischer Ausblick.

Dass die Wahl dieses Zimmers in dieser Höhe auch sicherheitstechnisch einige Probleme bereiten würde wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das sollte sich in dieser Nacht aber schlagartig ändern.

Es ist 6:00 Uhr am morgen. Wir liegen schon halb wach im Bett und schauen aus dem Fenster. Weit unter uns liegt schlafend die glitzernde Wüstenstadt. Alles ist ruhig.

Weit hinten am Horizont beginnt der Himmel hinter den Bergen orange-rot zu glühen.

 

Der Sonnenaufgang kündigt sich an.

 

Plötzlich zerreisst eine ohrenbetäubende Sirene die Stille. In einer Sekunde auf die andere stehen wir senkrecht im Bett.

Immer wieder unterbricht eine plärrende Stimme die Sirene...WARNUNG !!! WARNUNG !!! WARNUNG !!! Wir haben einen Notfall im Gebäude. Verlassen Sie umgehend das Gebäude.

Benutzen Sie NICHT die Aufzüge. WARNUNG !!!  WARNUNG !!! WARNUNG !!! Natürlich in Englisch.

Zwei Sekunden später haben wir uns vom ersten Schock erholt. 3 Sekunden später haben wir dann das angezogen was gerade greifbar war. Wir schnappen die wichtigsten Papiere und stürzen aud dem Zimmer.

Andere Gäste waren noch schneller als wir und eilen fluchtartig zu der Nottreppe, die aussen am Hotel hinabführt. Auf der Aussentreppe ist es heiß. 35 Grad. Eilig hetzen wir den anderen hinterher.

An der Treppe angekommen fallen mir sofort de Bilder des Terroranschlages vom 11. Septemer und die Bilder von Bränden in Hochhäusern wieder ein.

Auf dem Weg nach unten fällt mir aber auf das es in diesem Teil des Hotels keinen Brandgeruch gibt. Schon mal ein gutes Zeichen. Nach dem dritten Stock sind alle komplett durchgeschwitzt.

Im Stock 18 werden wir von einer stark übergewichtgen Frau gebremmst. Sie lässt uns vorbei und entschuldigt sich dass sie nicht schneller laufen kann. Immer tiefer schaffen wir es nach unten.

Dann erreichen wir den Notausgang. Alle fliehen nach draussen. Aus sicherer Entfernung sehen alle nach oben. Nichts. Alles ruhig. Kein Rauch, keine verdächtigen Geräusche.

Die Strassen sind menschenleer. Vorsichtig gehen wir um das Gebäude zum Haupteingang. Nichts. Keine Polizei keine Feuerwehr. Nichts. Nach einigen Minuten betreten wir die Lobby. Alle fragen die Dame an der Rezeption was los ist.

Nichts ist los sagte sie. In diesem Moment ist sie nur knapp ihrer Hinrichtung entkommen.

Sie erklärt und das wohl eine Lady in unserem Stockwerk beim Stylen eine Dose Haarspray unter dem Feuermelder verbraucht hat und sie somit einen Feueralarm ausgelöst hat.

Ok wir verzichten auf die Hinrichtung der Dame an der Rezeption und suchen diese Lady. Wenn ich mir es so richtig überlege, habe ich eigentlich Mitleid mit dieser Lady.

Wer schon um 6 Uhr mit dem Stylen beginnen muß um um 10 Uhr zum Frühstück vorzeigbar ist, ist gestraft genug. Aber das passt zu Las Vegas - alles nur Schein.

Nun sind wir wach. Nach kurzem ¨Frischmachen¨ und packen geht es weiter in Richtung Süden nach Kingman. Hier wollen wir auf der Route66 bis nach Holbrook fahren - unserem nächsten Stopp.

 Die Koffer sind gepackt und verladen. Es geht in Richtung Südenn am Hoverdamm vorbei nach Kingman. Es ist noch früh am Morgen und die Straßen sind noch leer.

Kurz nach dem Verlassen von Las Vegas sind wir wieder alleine in der endlosen Wüste unterwegs. Das Unterwegs sein ist in diesem Jahr unser Ziel. Obwohl ich hier schon öfter unterwegs war ist er wieder da.

Dieser Moment an dem man die Luft anhält. In dem die Zeit für einen Moment stehen bleiben zu scheint. Man fährt um eine Kurve und vor einem liegt die fast unbeschreibliche, scheinbar endlose Weite des amerikanischen Westens.

 

 

Bei Kingman biegen wir auf die Route 66 ab in Richtung Albuquerque. Kurze Zeit später beginnt der Aufstieg zum Colorado Plateau. Das Colorado Plateau ist eine flache Hochebene im Westen der USA.

Das Gebiet wird begrenzt durch Albuquerque und Denver im Osten und Las Vegas und Salt Lake City im Westen. Ein Gebiet so groß wie Deutschland. Hier ist es nur ein kleiner Bruchteil dieses riesigen Kontinents.

Auf dem gesamten Plateau bewegt man sich fast immer auf einer Meereshöhe von ca. 2000 Metern. Auch wir werden uns in den nächsten Wochen dort aufhalten, da sich hier die meissten und grössten Naturwunder Nordamerikas befinden.

Enlang der Route 66 treffen wir auf viele Zeitzeugen aus den goldenen Jahren dieser legendären Straße. Einst die einzige Straße die von Ost nach West führte.

Seit dem Bau der neuen Interstate Autobahnen hat sie jedoch schon lange an Bedeutung verloren. Viele Orte sind zerfallen, einige leben heute noch mehr schlecht als recht vom Tourismus.

 

 

 

 Am Abend erreichen wir Holbrook. Ein kleines Nest irgendwo in den Weiten des Westens. Auch hier zeigt dich das Bild des Untergangs der Route 66. Viele Häuser sind zerfallen und tausende Autos rosten in der Wüste vor sich hin.

Aber auch hier haben einige aussergewöhnliche Motels überlebt.

 

 

 Am nächsten Morgen geht es weiter in Richtung Osten. Heute stehen der Petrified Forest sowie das Painted Desert auf dem Plan. Und da ist wieder der Moment wegen dem ich hier unterwegs bin.

Atemberaubende Ausbilcke in dieser Natur.

 

 

 

 

Es ist noch früh am Morgen und wir beschließen in eins der unzähligen Wüstentäler hinab zu steigen. Bei über 45 Grad am Nachmittag wäre dies lebensgefährlich.

Mit genug Wasser im Gepäck geht es nach unten. Immer tiefer dringen wir in dieses lebensfeindliche Gebiet ein. Immer steiler geht es hinab. Hier bloß nicht ausrutschen.

Wir sind viele Kilometer vom nächsten Ort entfernt. Wir sind alleine. Kein Mensch weit und breit. Sollte hier etwas schiefgehen könnte es Monate dauern bis man uns findet - oder das was die Geier übrig gelassen haben.

Nach einem beschwerlichen Abstieg sind wir unten. An den Aufstieg möchte ich im Moment noch gar nicht denken. Dann sind wir unten.

 

 

 

 

Auf dem Grund dieser Wüste finden wir auch wieder viele versteinerte Bäume.

Teilweise stecken sie noch bis zur Hälfte im Fels, teilweise wurden sie in tausenden von Jahren komplett aus dem Fels geschwemmt und liegen überall herum.

 

 

 Vor vielen millionen Jahren befand sich hier ein großer Wald mit Flüssen und Seen. Viele dieser Bäume vielen ins Wasser und wurden unten im Schlamm luftdicht eingeschlossen.

Dies verhinderte dass Pilze und Bakterien das Holz zersetzten. Im Laufe von Jahrmillionen filterte dann das Holz verschiedene Mineralien aus dem Wasser.

Diese Mineralien, meißt Siliziumoxid, verdichteten sich im Holz und "verkieselten". Langsam versteinerten die Bäume wobei die Holzstruktur noch sichtbar erhalten blieb.

Beim Anfassen stellt man jedoch fest das sie sich nach glattem Stein anfühlen.

Dann geht es nach oben. Die Sonne steht schon hoch und das Thermometer ist bereits auf über 40 Grad gestiegen. Bis wir oben sind werden wir einen Großteil unserer Wasservorräte aufgebraucht haben.

 

 

Auf dem Rückweg nach Albuquerque finden wir noch einen alten Zeitzeugen der an die gute alte Zeit der Route 66 erinnert.

 

 

 Nach einer kurzweiligen Fahrt durch eine grandiose Natur erreichen wir am späten Nachmittag Albuquerque.

 

 

 Albuquerque liegt am Rio Grande und ist die größte Stadt im Bundesstaat New Mexico.

Die Stadt liegt auf einer Höhe von ca. 1800 Metern über dem Meer und wurde bereits zwischen 1100 und 1300 von den Anasazi (ein nordamerikanischer Indianerstamm) besiedelt.

Ca. 1706 besiedelten dann die ersten spanischen Siedler diesen Ort. Albuquerque ist eine Stadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten.

Weltweite Berühmtheit erlangte die Stadt jedoch durch die TV Serie ¨Breaking Bad¨ die hier spielte und auch gedreht wurde.

Die Serie war nicht nur in den USA ein ¨Straßenfeger¨ sondern auch bei uns und im Rest der Welt und wurde vielfach ausgezeichnet. Die folgenden Bilder sind daher nur für ¨Breaking Bad¨ Insider.

Das Haus von Walter White und seiner Familie. Hier stieg er vom biederen Chemielehrer zum größten Drogendealer auf.

 

 

 

 Die spätere Waschanlage der Whites - in dem nicht nur Autos gewaschen wurden sondern auch das Drogengeld.

 

 

 Los Pollos Hermanos - Das Fast Food Restaurant in dem er seine Drogengeschäfte abwickelte.

 

 

 Das Motel von Jessie Pinkman in dem Drogen zum Alltag gehören-Zufällig wohnen wir gegenüber.

Und das Haus von Jessie Pinkman in dem seine Freundin an einer Überdosis starb.

 

 

 Nach diesem Abstecher in die Filmwelt ging es zurück zum Hotel. Wir mussten dringend unseren Flüssigkeitshaushalt wieder auffrischen und beschlossen den Abend mit einigen Budweisern.

Morgen früh geht es nach Santa Fe.

Am nächsten Morgen gibt es ein typisches amerikanisches Motelfrühstück. Es besteht aus einer Vielzahl von Dingen - meisst aus Plastik, Pappe und Styropor.

Bei der Auswahl des Essbaren geht es eher spartanisch zu. Auch hier kann man wählen zwischen essen und nicht essen.

 

 

Dann geht es weiter über Santa Fe nach Alamosa in Colorado. Vormittgas erreichen wir die historische Altstadt von Santa Fe.

Santa Fe ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates New Mexico und liegt auf einer Höhe von ca. 2000 Metern. Das einst wichtigste Zentrum des Handels auf dem Weg in den Westen hat heute an Bedeutung verloren.

Da es hier zur Plicht gemacht wurde jedes neue Haus in Pueblo-Stil zu bauen, sieht es hier noch aus wie vor 200 Jahren.

Wir bummeln durch die kleine Gassen dieser Stadt. Wir besuchen das älteste Haus und die älteste Kirche Nordamerikas bevor es weiter nach Alamosa in Colorado geht.

 

 

Nach diesem Abstecher in das letzte Jahrhundert geht es weiter nach Alamosa in Colorado. Westlich von Santa Fe verlassen wir die Stadt.

Da wir nicht mehr auf eine Autobahn sonden auf einer Bundesstrasse unterwegs sind verschwindet der Verkehr sehr schnell. Ca. 250 KM haben wir vor uns.

Langsam aber stetig steigt das Colorado Plateau auf über 2600 Meter. Rechts und links der Straße befinden sich in der unendlichen Weite des Westens hohe Bergketten.

Da wir schon auf 2600 Meter sind, schätze ich die Berge die wir in der Ferne sehen auf ca. 3000 - 3500 Meter. Wie mit einer Schnur gezogen, verläuft die Strasse in dieser Prärie.

Selten sehen wir ein Auto oder irgendein Lebenszeichen aus der Zivilisation. In jeder Richtung kann man das Ende der Strasse nicht sehen. Sie läuft zu einem winzigen Punkt im tiefblauen Horizont zusammen.

Der Tempomat des Autos steht auf 60 Meilen. Die nächsten 2 Stunden werde ich ihn nicht mehr abschalten müssen.

Bei dieser Geschwindigkeit und dem fehlenden Verkehr hat man immer genügend Zeit um sich die eindrucksvolle Umgebung anzuschauen. Dann erreichen wir Colorado und unser nächstes Motel.

 

 

 

 Am nächsten Tag geht es nach einem kleinen amerikanischen Frühstück zu den großen Sanddünen von Alamosa.

Alamosa ist eine Kleinstadt im Süden von Colorado. Die Stadt liegt im San Luis Tal, dem höchsten landwirtschaftlich genutzen Gebiet der USA. Es ist das ausgedehnteste in einem Gebirge liegende Tal der Welt.

Das Tal hat seinen höchsten Punkt auf ca. 4300 Metern. In den letzten Jahren erlangte die Stadt wegen der Nähe zu den großen Sanddünen immer mehr an Bedeutung..

Die Dünen liegen ca. 60 km hinter der Stadt in den Bergen. Wir fahren ca. 30km auf einer wieder schnurgeraden Sraße inmitten der Prärie. Neben uns befinden sich riesige Weideflächen mit vielen Rindern.

In ca. 40 km Entfernung kann man bereits die großen Sanddünen erkennen.

 

 

Wir kommen immer näher und die Dünen werden immer größer.

 

Wir müssen einen flachen Fluss zu Fuß überqueren. Die nassen Schuhe sind dann aber doch nicht so schlimm. Es ist 35 Grad.

Viele die sich gedacht haben sie könnten durch den feinsandigen Sand barfuss laufen, wurden schnell eines Besseren belehrt. Der Sand wird hier bis zu 100 Grad heiss. Es ist wieder ein beeindruckendes Bild.

Vorne Wasser im Überfluss und hinten riesige Sanddünen wie es sie in den großen Wüsten der Erde gibt.

Es ist noch früh am Morgen und wir sind fast alleine. Nachdem wir am Fuß der Düne angekommen sind, beginnen wir mit dem Aufstieg, was sich als sehr kräfteraubend herausstellt.

Man geht einen Schritt vor und rutscht einen Halben zurück. Den Ausmaß dieser Dünen kann man wieder nur schwer erfassen.

Wenn man die kleinen schwarzen Punkte oben in der Mitte sucht und feststellt das es sich hierbei um Besucher handelt die auf den Dünen laufen, hat man einen kleinen Eindruck wie groß das hier alles ist.

 

 

 Dann sind unsere Wasservorräte aufgebraucht und wir müssen zurück. Die Sonne steht schon hoch am Himmel und wieder haben wir über 40 Grad.

Wir fahren nach Osten nach Colorado Springs. Fast 4 Stunden geht es wieder durch eine grandiose Natur.

Wir fahren auf der 2400 Meter hohen Ebene, gesäumt von großen Bergmassiven. Entlang der Strasse befinden sich wieder riesige Weideflächen und wieder sind wir alleine unterwegs.

Es geht noch einmal auf knapp 3000 Meter hoch und wir sind am Ende des Colorado Plateaus angekommen. Steil geht es bergab.

Neben den sehr engen Strassen ragen hohe Sandsteinwände hunderte von Metern schroff und brüchig in die Höhe. Hier anzuhalten ist streng verboten. Auf dem Seitenstreifen auf beiden Strassenseiten liegen riesige und tonnenschwere

Felsbrocken die sich immer wieder von oben lösen und auf die Strassen rollen.... wir sind froh als wir durch die engen Felsgassen durch sind.

 

 

 Dann sind wir unten. OK unten bedeutet hier wir sind auf 1800 Meter. Schnell haben wir unser Motel gefunden. Oder es müsste heissen - leider haben wir unser Motel gefunden.

Das Motel ist wie ein Viereck gebaut. Die Zugänge sind alle zum Hof ausgerichtet. Die Zugänge zu den oberen Stockwerken sind aus brüchigem uralten Beton.

Es erinnert an ein verlassenes altes Gefängnis. Beim Gang zur Rezeption fällt mir auf, dass viele Fenster kaputt waren. Teilweise waren im Innenren die Vorhänge heruntergerissen oder nicht vorhanden.

Die Türen zeigten teilweise massive Gewaltspuren. Auch die Bewohner, die hier überall ¨herumlungerten¨, machten einen völlig desolaten Eindruck auf mich. Wir checkten ein.

Die Frau an der Rezeption verfügte über einen englischen Grundwortschatz konnte dann aber doch mit Händen und Füssen uns unseren Zimmerschlüsel übergeben.

Vorsichtig gingen wir über eine alte und farblose Betontreppe nach oben. Im Zimmer dann der nächste Schock. Alle Sicherheitsschlösser an der Türe waren aus den Halterungen gerissen.

Es sah so aus als hätte jemand vor kurzem die Tür eingetreten. Polizei auf dem Hof .. Razzia im Motel. Die Szene wirkte wie aus einem billigem amerikanischen Krimi.

Ein Motel für Kleinkriminelle, Drogendealer und Prostituierte die es als Stundenhotel nutzen.

Es dauerte ca. 0,5 Sekunden bis unsere Entscheidung gefällt war.....wir bezahlen die 70 Euro Stornierungsgebühren und verlassen dieses Motel fluchtartig.

Kurz darauf checkten wir in einem sehr schönen Motel in ca. 15 Km Entfernung ein. Nach einem leckeren Abendessen bei Dennys ging es ins Bett.

Morgen früh geht es in die Wildniss und auf den Pikes Peak (4300 Meter).

 

 

 Am nächsten Morgen, nach einem leckeren Frühstück geht es los. Zuerst wollen wir auf dem Pikes Peak. Nach dem Verlassen des Motels ging unser Blick zum Himmel.

Wir waren im Sonnenstaat Colorado in dem die Sonne 365 Tage im Jahr scheint. Der Himmel war schwarz und wolkenverhangen. Es sah nach Regen aus.

Von meiner Freundin, die in einem kleinen Bergdorf hier in den Rocky Mountains wohnt erhielt ich die Nachricht, dass es in letzter Zeit vermehrt Übergriffe von Grizzlybären auf Menschen gegeben hat.

Sogar auf Personen im Auto dessen Scheiben sie zertrümmert hatten. Die Bären wollten an das Fressbare was die Leute so dabei haben.

Sie warnte mich eindringlich nicht ohne ein sogenanntes Bär Abwerhspray in der Wildnis wandern zu gehen. So denke ich sind die 40 Euro gut angelegt.

Falls wir es nicht brauchen, was ich hoffe, kann ich das Zeug gegen nervende Kollegen oder Chefs einsetzen.

 

 

Da es bei diesem Wetter keinen Sinn macht den wolkenverhangenen Pikes Peak zu erklimmen gehen wir wandern.

Bevor wir morgen tief in den Rocky Mountains wandern gehen, wollen wir hier erst einmal den Fuß dieser riesigen Bergkette zu Fuß erkunden.

Schon die Anfahrt gestaltet sich spektakulär. Wieder durch enge Felsschluchten fahren wir in die Wildnis.

Scheinbar schwerelos balancieren tonnenschwere und große Felsbrocken am Strassenrand auf ihrem Untergrund.

 

 

 Warnschilder weisen darauf hin, dass es sich hier um eine fast unberührte Natur handelt - mit allem was dazugehört.

 

 

Hier kann man also problemlos auf Skorpione, Schlangen, Wölfe und Bäen treffen oder was auch immer in diesen Bergen lebt.

Dann geht es los. Einige Wege sind etwas anders als die Wanderwege die wir aus Deutschland kennen. Hier ist nichts abgesichert.

Hin und wieder geht man auf schmalen Wegen an denen es rechts und links hunderte von Metern in die Tiefe geht.

 

 

 

 

 Hin und wieder werden wir von neugierigen Rehen beobachtet.

 

 

Es geht durch schmale Felsspalten und felsige Pfade nach oben.

 

 

 

Dann sind wir oben und geniessen die atemberaubende Aussicht.

 

 

Es klart auf und die Sonne blitzt durch die Wolkendecke. In der Ferne kann man den schneebedeckten Gipfel des Pikes Peak sehen. Unser nächstes Ziel.

Plötzlich schießt ein großer Luchs vor uns aus der Deckung. Bevor ich die Kamera hochreissen kann ist er jedoch schon wieder im Dickicht verschwunden.

 

Der Pikes Peak.

 

 

Der Pikes Peak ist einer von 53 Bergen in Colorado die höher sind als 4300 Meter. Eine Besonderheit ist hier jedoch das er bis zum Gipfel mit einem Auto befahren werden kann.

Die Fahrt zum Gipfel gestaltete sich jedoch sehr abenteuerlich. Die Strasse  ist gerade so breit dass sich bei einem Engegenkommen eines abfahrenden Autos die Seitenspiegel fast berühren.

Abgesichert ist hier nichts. Fährt man an der Hangseite, geht eine Felswand hunderte von Metern senkrecht in die Höhe. Fährt man an der Hangseite fällt die Felswand hunderte von Metern senkrecht in die Tiefe.

Wir passieren unzählige 180 Grad Schleifen im Schritttempo. Teilweise sieht man in einer Kurve die Strasse nicht mehr und man weiss nie wie weit der Reifen noch von der Abrisskante entfernt ist. Nichts für schwache Nerven.

Aber man hat auch sensationelle Ausblicke über den ganzen Staat Colorado. Von einigen Aussichtspunkten hat man wieder einen Ausblick in dieses scheinbare unendliche Land.

 

 

 

 Dann erreichen wir die Wolkengrenze. Man hat das Gefühl man kann mit den Händen in die Wolken eintauchen. Sie sind zum Greifen nah.

 

 

In ca. 4100 Metern durchbrechen wir die Wolkendecke. Die Sichtweite nimmt rapide ab. Dann sind wir oben. Die Temperatur ist auf 0 Grad gefallen.

Mit dicken Jacken und Mützen ausgerüsstet stapfen wir duch den Schnee. Der Höhenmeter in meinem Navi zeigt 4299 Meter.

 

 

Hier befindet sich auch die höchst gelegene Zahnradbahn der Welt.

 

 

Dann beginnen die Kopfschmerzen und der Schwindel. Sauerstoffmangel in dieser Höhe für Ungeübte. Hier bekommt man nach 30 - 40 Minuten die Höhenkrankeit.

Wir machen uns auf den Rückweg. Im Schneckentempo geht es die Serpentinen wieder hinab. Die Temperatur der Bremsscheiben wird hier auf dem Weg nach unten von den Rangern gemessen.

Eine überhitzte Bremse und deren Ausfall endet hier zu 100% tödlich.

Geschafft !! Wir sind wieder glücklich unten angekommen. Auf dem Rückweg besuchen wir noch die historische Altstadt von Colorado City.

Auch hier erhält man wieder einen Eindruck wie der wilde Westen vor 100 Jahren ausgesehen hat. Bilder hiervon wenn ich wieder zurück bin.

Nach dem anstengenden Tag sind wir froh wieder im Motel zu sein und fallen geschafft ins Bett.

Wir verlassen die Stadt Colorado Springs die am Fuße der Rocky Moutains liegt in Richtung Norden und somit in Richtung Denver.

 

Unser nächstes Ziel ist ein kleiner Ort in den Rocky Mountains. Jamestown.

Jamestown wurde im Septemper 2013 von einer verheerenden Springflut getroffen und fast vollständig zerstört. Von den damals 300 Einwohnern leben heute noch 200 hier.

Heute sind viele der Häuser wieder aufgebaut oder erneuert worden. Hier in Jamestown lebt Laura mit ihrer Familie. Laura ist eine Freundin die ich vor einiger Zeit im Internet kennen gelernt habe.

Sie hat deutsche Wurzeln und lernt im Moment etwas deutsch. Da ich seit einiger Zeit versuche englisch zu lernen haben wir uns im Internet getroffen und Skypen ab und zu um unsere Sprachkenntinsse zu verbessern.

Gesehen haben wir uns noch nie. Das sollte sich heute ändern. Wir sind bei ihr zum Wandern in den Rocky Mountains eingeladen. Wir treffen in Jamestown ein und werden bereits erwartet.

Nach einem sehr herzlichen Empfang lernen wie die Familie, die aus ihrem Mann Jim und ihrem Sohn Samuel besteht, kennen.

Wir kommen aus zwei verschiedenen Welten aber ab der ersten Minute habe ich den Eindruck sie schon ewig zu kennen.

Dann geht es los. Zu Fuß und mit dem BärSpray bewaffnet geht es in die Rocky Mountains.

 

 

 Ankunft an der kleinen Kirche in Jamestown. Hier starten wir.

 

 

 Auch hier werden wir gewarnt, dass es zu Problemen mit Bären kommen kann.

 

 

 

Wir kommen an einer alten Mine aus dem letzten Jahrhundert vorbei.

 

 

Es geht wieder einmal durch eine einzigartige Natur Nordamerikas bzw. Colorados.

 

 

Es war ein war wieder ein großartiger Tag in einer unglaublichen Natur.

Langsam müssen wir zurück, denn ich möchte nicht in der Dunkelheit durch die Rocky Mountans zurück zum Hotel fahren. Der Tag war viel zu kurz und wir wären gerne noch länger hier geblieben.

Bevor wir fahren müssen, hat Jim für uns noch lecker mexikanisch gekocht und einen leckeren Apfelkuchen gebacken.

 

 

Leider müssen wir uns verabschieden auch wenn es etwas schwer fällt. Obwohl wir ca. 10000 Km entfernt wohnen und wir nicht die gleiche Sprache sprechen, bin ich mir sicher das wir uns nicht das letzte mal gesehen haben.

Vielen Dank Laura und Jim für diesen großartigen Tag!!!

 

 (Laura and Jim ....Thank you very much for the great day).

 

Dieser Tag hat meinen Eindruck zu den Amerikanern wieder einmal bestätigt. Viele Deustche sagen... die Amerikaner sind oberflächlich, arrogant, unfreundlich.

Ich habe keine Ahnung woher sie dieses Wissen haben.

Wahrscheinlich waren sie noch nie hier, kennen persönlich keine oder labern nur das dumme Zeug nach was sie irgendwo gehört haben von jemandem der auch noch nie hier war.

Wie schon in den letzten Jahren bin ich der Meinung das sich die meissten Deutschen eine dicke Scheibe von der Herzlichkeit und Freundlichkeit der Leute abschneiden können.

 

Nachdem wir wieder im Motel sind, fallen wir ins Bett. Die Luft in dieser Höhe macht uns doch etwas mehr zu schaffen als wir dachten. Morgen geht es auf den nächsten 4000er. Den Mount Evans.

 

Der Mount Evans ist der höchste und bekannteste Berg in der ¨Front Range¨ also in der ersten Reihe  der Rocky Mountains.

Er zählt mit seinen 4350 Metern (14.264 Fuß zu den sogenannten Fourteeners in Colorado. Er überragt den Pikes Peak um etwa 50 Meter.

Eigentlich dachte ich nach der Fahrt auf den Pikes Peak kann mich nichts mehr aus der Ruhe bringen ..... Eigentlich. Wir fahren von Boulder in Richtung Denver dann zum Mount Evans.

Es ist früh am Morgen und noch ist es etwas dunstig. Die Strasse ist bis ca. 3500 Meter sehr gut ausgebaut und ich dachte das schaffen wir heute locker.

Leider ein Irrtum. Ab einer Höhe von ca. 3600 Metern wird die Strasse sehr schmal. Wieder passen nur knapp 2 Autos für Auf- und Abfahrt nebeneinander. Das Auto quält sich den steilen Berg hoch.

Plötzlich taucht vor mir ein Warnschild auf. Verengte Fahrbahn... VERENGT ???? Noch enger ? Jetzt passt in einer der unzähligen Haarnadelkurven nur noch ein Auto auf die Strasse.

Wenn ein Fahrzeug von oben kommt muss eins warten. Wieder kann man nicht erahnen wo die Strasse in den Kurven endet. In den engen Kurven sieht meine Frau die auf dem Beifahresitz sitzt keine Strasse mehr.

Wenn sie aus dem Fenster schaut geht es ca. 1000 Meter senkrecht nach unten. Als ich kurz zu ihr hinüber blicke, stelle ich fest, dass sie sich mittlerweile mit den Fingernägeln im Armarturenbrett festgekrallt hat.

Als die Strassen immer enger werden muß ich leider zusehen dass sie sich nun auch noch im Armaturenbrett verbissen hat. Ihre Gesichtsfarbe gleicht einer Bäckermütze.

In diesem Moment dachte ich ...ok es kann nicht mehr schlimmer kommen.. dass ich mich noch 2 mal geirrt hatte wusste ich hier noch nicht. Bei 3600 Meter das nächste Warnschild .. ACHTUNG beschädigte Fahrbahn.

Teilweise ist die Fahrbahn nun an der abschüssigen Seite bis zu einem halben Meter in den Abhang gerutscht. Jetzt bin ich froh dass ich einen großen SUV habe. Aber schlimmer geht immer ... musste ich feststellen. Bei 4000 Meter fahren wir in die

Wolkendecke. In einer Sekunde auf die Andere habe ich eine Sichtweite von 0 Meter... NULLL Meter.

Das Einzige was ich noch erkenne sind meine Scheibenwischer. Die Kühlerhaube ist schon nicht mehr zu erkennen. Ich bleibe stehen da ich die Strasse nicht mehr sehe.

Rechts geht es irgendwo 1000 Meter in die Tiefe ..Links nach oben ... Irgendwo. Ich weiss nicht wo ich bin. Ich weiss  nicht ob hinter mir eine Auto kommt und mich den Abhang hinunter schiebt.

Ich weiss nicht ob mir ein Fahrzeug entgegen kommt und das gleiche tut. Ich sehe gar nichts. Ich fühle meinen Puls in der Halsschlagader pochen... ich denke mein Blutdruck ist bei 250.

Nach 2 Minuten sehe ich wenigstens schemenhaft die Strasse. Mein Navi zeigt an das ich direkt vor der nächsten Haarnadelkurve bin. Im Schneckentempo geht es vorsichtig weiter.

Nur noch 7 Km...Das werden die längsten 7 Km meines Lebens ... wenn ich das überlebe. Dann sind wir oben. Oben bedeutet nicht ganz oben. Zum Gipfel müssen wir laufen. Das Thermometer zeigt 0 Grad an.

Wir steigen aus und ziehen unsere Wintersachen an was bei einer Windgeschwindigkeit von ca. 100 km/h sehr schwierig ist.

 

 

 

 

 Dann beginnt der Aufstieg. Wir pressen uns an die die schroffen und eiskalten Felsen und gehen nach oben. Nach 500 Meter fällt es bereits schwer zu atmen.

Wir sind auf über 4000 Meter und der Sauerstoff in dieser Höhe ist knapp. Immer weiter arbeiten wir uns hier oben in der Einsamkeit vor. Es ist anstrengend. Immer wieder müssen wir stehen bleiben um kurz zu verschnaufen.

 

 

 

 Immer schmaler wird der Pfad nach oben. Ein Fehltritt und man wird uns wahrscheinlich in 10000 Jahren nicht als Özi sondern als Coloradis finden.

Dann sind wir am Gipfel. Eine eingelassene Plakette am Boden zeigt uns das wir es geschafft haben. Der Himmel reißt auf und leuchtet in einem Tiefblau.

 

 

Wir sitzen einsam auf einem Felsen und auf einen Schlag sind alle Strapatzen vergessen. Wir blicken von über 4300 Metern in den scheinbar endlosen amerikanischen Kontinent.

 

 

Nach dem Abstieg gestaltete sich die Rückfahrt eher einfach. Wir hatten einen tiefblauen Himmel und eine unendliche Fernsicht.

 

Am späten Nachmittag erreichten wir Denver. Hier bummelten wir etwas über die 16th Mall Street und zum Kapitol der One Mile City.

Denver wird hier im Volksmund One Mile City genannt da man hier auf der Stufe 15 des Kapitols genau 1 Meile über dem Meer ist. Die Stadt ist seit 1876 die Hauptstadt des Bundesstaates Colorado.

Sie liegt am Fuß der Rocky Mountains und war früher eine Goldgräbermetropole. Denver hat heute ca. 600000 Einwohner. Im Einzugsgebiet leben ca. 2,5 Millionen Menschen.

 

 

In Denver findet gerade das Festival ¨ The taste of Colorado¨ statt. 500.000 Besucher werden auf diesem Festival erwartet.

Da wir uns dem Terror, den die islamische Welt im Moment versucht über den ganzen Globus zu ziehen nicht beugen wollen, schlendern auch wir über den Festplatz.

 

 

Da unsere Kanzlerin Angela Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik dem islamischen Terror Tür und Tor geöffnet hat, fühle ich mich hier im Moment sicherer als in Deutschland. Wir bummeln weiter.

 

 

Dann geht es zurück ins Hotel. Morgen früh wollen wir die Rocky Mountains von Ost nach West einmal komplett überqueren.

Anmerkung zum Fahren in den USA. Gerade bei einer Großstadt wie Denver ist mir wieder einmal aufgefallen wie gesittet sich hier im Strassenverkehr verhalten wird.

Das wird zum Einen daran liegen dass die Strafen extrem hoch sind und zum Anderen dass die Amerikaner generell eine andere Einstellung zum Autofahren haben.

Wir kamen von Süden in die Stadt. ca. 20 Km vor der Stadt musste ich meinen Tempomat von 65  auf 55 Meilen herunterdrehen. Dann geht es in die Stadt. Es ist Rush hour - Berufsverkehr.

Die Strassen sind brechend voll. Mein Tempomat bleibt auf 55 Meilen. Keiner drängelt keiner überholt. Alle fahren 55 Meilen. Der Verkehr gleicht dem Verkehrsaufkommen auf der A3 im Berufsverkehr nach Frankfurt.

Mein Tempomat bleibt bei 55 Meilen (89 km). Die die abbiegen wollen fahren auf der rechten Spur, die anderen auf den beiden Linken.

30 Minuten später bin ich durch die Großsstadt ohne den Tempomat angefasst zu haben .. es ist unglaublich. Viele von den Verkehrsregeln gehören bei uns ebenfalls eingeführt.

Besonders gefallen mir die Schilder ... littering 1000$ (Wer etwas aus dem Fenster wirft ..egal was ist mit 1000$ dabei. Und die Polizei ist hier allgegenwärtig.

Oder das Schild Work Zone ahead double fine - was bedeutet Baustelle vorraus - bei einem Verstoß der Geschwindigkeit wird die Strafe verdoppelt und kann mal schnell bei 10 km zu schnell 1600 Euro kosten.

Nach einem amerikanischen Frühstück geht es los. Wir fahren von Boulder aus in Richtung Norden nach Estes Park. Von hier wollen wir die Rockies überqueren. Wieder geht es steil bergauf.

Wir durchqueren den Rocky Mountains National Park. Riesige Waldflächen wechseln sich mit felsigen Abschnitten ab. Es ist früh am Morgen. Die hohen Bäume werfen ihre langen Schatten noch auf die Strasse.

Immer weiter geht es nach oben. Die Strasse quetscht sich wieder eng an die Hänge. Aber heute haben wir einen tiefblauen Himmel und perfekte Strassenverhältnisse.

Bei ca. 3500 Metern haben wir die Baumgrenze erreicht. Schroffe Felsen begleiten uns auf den Gipfel. Da das Wetter heute sehr gut ist haben wir eine phantastische Aussicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Herunterfahren ist uns dann noch dieses süsse kleine Kanninchen begegnet .. oder was immer das auch war.

 

 

Könnte auch ein Elch gewesen sein :o)

 

Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Motel. Auf dieser Seite der Rocky Mountains hat der Ïndian Summer¨ bereits begonnen. Die Wälder haben sich bereits verfärbt. Teilweise sieht es aus als würde der Wald in Flammen stehen.

 

 

Von der Besitzerin des Motels erfahren wr das es hier eine heiße Sole Quelle gibt in der man baden kann. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Schon von Weitem kann man den Geruch von Schwefel wahrnehmen.

Der Geruch erinnert an faule Eier. Insgesammt 23 Becken hat man hier zur Auswahl. Wir nehmen das mit 45 Grad. Als ich mich an die heiße Temperatur gewöhnt habe sehe ich zum Himmel und denke.

Was zur Hölle mache ich hier. Ich bin 10.000 Km von zuhause entfernt in einem winzigen Dorf irgendwo im nirgendwo..verbrühe mir gerade die Haut und stinke nach faulen Eiern.

Nach 2 Stunden sind wir dann aus der Brühe raus und sehen aus wie ein zu lange gekochter Schweinebraten. Leider war hier im Bad fotografieren verboten.

Ein Highlight hatten wir jedoch an diesem Tag noch. In diesem winzigen Nest gab es ein kleines Restaurant in dem Mama noch kocht - typisch amerikanisch  - es war sehr lecker - in den Nachtisch hätte ich mich hineinsetzen können.

Warmen American Applepie mit Eis.

 

 

Am nächsen Morgen geht es weiter. Heute wollen wir den restlichen Teil der Rocky Mountains überqueren. Beim Beladen des Autos fällt mir auf das es sehr kalt ist. Die Scheiben sind gefroren. Wir haben -1 Grad.

Wir befinden uns immer noch auf knapp 3000 Metern. Der Herbst hat das Land bereits tief im Griff...hier oben. Dann geht es los. Wir überqueren einen kleinen Gebirgsbach.

Einen kleinen Gebirgsbach ??? Der Name diese Baches kommt mir bekannt vor.

 

 

Dieser kleine Gebirgsbach wird uns auf unserer Reise die nächsten 1000 Meilen begleiten. Er wird zu einem der größten Flüsse Nordamerikas anschwellen.

Dieser kleine Gebirgsbach hat in den letzten 65 Millionen Jahren eines der größten Naturwunder dieser Erde geschaffen. Den Grand Canyon. Es ist der Colorado River. Er entspringt hier in den Rocky Mountains.

Wir fahren in Richtung Westen. Kurz nach dem Ort geht es wieder nach oben.

 

 

Es geht vorbei an vielen kleineren und größeren Bergseen. Wir überqueren mehrere gut ausgebaute Bergpässe mit über 3500 Metern. Das Auto schleppt sich die immer steileren Strassen hoch.

Immer wieder muß die Automatik hoch und runter schalten.

 

 

Kurz vor dem Independence Pass erreichen wir Leadville. Leadvill ist die höchstgelegene dauerhaft bewohnte Stadt Nordamerikas. Es ist eine typische kleine Stadt im Westen der USA.

Die Häuser hier blicken teilweise auf eine über hundertjährige Geschichte zurück. Wir schlendern durch die Stadt.

 

 

Dann geht es weiter. Das nächste Ziel ist der Independence Pass auf wieder knapp 4000 Metern. In engen Serpentinen geht es nach oben.

Heute haben wir sehr gutes Wetter und die Auffahrt ist problemlos. Dann sind wir oben.

 

 

 

 Hier befindet sich die nordamerikanische Wassertrennung. (Continental Divide). Alle Flüsse die hier rechts vom Berg fliessen, fliessen in den Atlantik alle die hier links vom Berg fliessen in den Pazifik.

Wir sind oben bedeutet hier wieder einmal wir sind nicht ganz oben. Wir sind so weit oben wie man mit dem Auto fahren kann. Nach oben geht es wieder mal nur zu Fuß.

Wir packen uns wieder in die dicken Wintersachen. Hier auf knapp 4000 Metern herrscht wieder Frost.

Die Luft ist wieder sehr dünn aber da wir uns die letzten Tage meist auf einer Höhe von 3000 Metern befunden haben ist der Aufstieg heute nicht ganz so schwer.

 

 

Immer höher schleppen wir uns auf einem schmalen Pfad in die hochalpine Tundra hinauf.

 

 

Von oben haben wir wieder eine atemberaubende Fernsicht. Leider müssen wir nach 20 Minuten wieder zurück da wir den kompletten Rückweg und die Abfahrt vom Pass noch vor uns haben.

Auf dem Rückweg finden wir noch ein kleines idyllisches Plätzchen für ein leckers Picknick. Weit abseits der Touristenpfade geht es noch einmal tief in die Wildnis der Rocky Mountains.

Hier mitten im Wald haben wir an einem kleinen Bach einen schönen Platz gefunden. Vorsichtig erkunden wir kurz die nähere Umgebung um nicht von einem Bär, Wolf oder Berglöwen überrascht zu werden.

Wir sitzen uns am Tisch gegenüber um den jeweiligen Rücken des Anderen im Auge behalten zu können. Natürlich ist unser Bär- Spray immer griffbereit bei uns.

Ein ausgepacktes Sandwich kann ein Bär über mehrere Kilometer riechen.

 

 

Dann geht es zurück zum Auto und nach unten. Steil geht es den Pass hinunter. Um die Bremsen nicht zu überhitzen fahre ich wieder im kleinsten Gang den die Automatik zulässt.

Am späten Nachmittag sind wir unten. Unten auf ca. 2000 Meter. Wir haben die Rocky Mountains überquert und befinden uns wieder auf dem Colorado Plateau.

Diese Nacht verbringen wir in Grand Junction. Grand Junction ist ein kleiner Ort in der Nähe des Colorado Monument Park in dem wir morgen wandern wollen.

Nach einem kontinentalen Frühstück was wieder aus Toast und Marmelade besteht geht es in den Park.

 

 

Wieder sind wir mit ausreichend Wasser und unserem Bärspray ausgestattet. Hier gibt es zwar keine Bären aber dafür Berglöwen.

Normalerweise sind Berglöwen sehr scheue Tiere und meiden den Menschen. In den letzten 200 Jahren haben sie gelernt dass sie Menschen hier Schusswaffen benutzen und gehen ihnen aus dem Weg.

Ausser sie haben großen Hunger oder sie haben Jungtiere die sie versorgen müssen. Deshalb denke ich sollten wir unser Spray immer dabei haben.

Hohe Wanderschuhe sind hier ebenfalls angebracht. In dem unwegsamen Wüstengelände verbergen sich giftige Spinnen, Schlangen oder Skorpione.

 

 

 

Wanderwege gibt es hier nicht. Wir streifen durch die wilde Natur. Teilweise müssen wir uns eng an die Felswände der Canyons pressen um die schmalen Stellen zu passieren.

Wenige Zentimeter neben uns geht es hunderte von Metern in die Tiefe.

 

 

 

 

 Dann erreichen wir das Ende des Plateaus und haben wieder eine unglaubliche Aussicht.

 

 

Dann geht es zurück. Es geht an den kleinen Wegweisern vorbei, die ich immer wieder aufgestellt habe um uns nicht zu verirren.

 

 

Plötzlich bricht ein riesiger Elch aus dem Dickicht aber er war so schnell wieder verschwunden das ich kaum erkennen konnte ob es ein Elch war.

 

 

 Wir kehren zum Motel zurück und verbringen den späten Nachmittag am Pool. Am nächsten Morgen soll es dann nach Salt Lake City gehen.

Ich freue mich schon auf die Fahrt. 400 Meilen geht es einmal quer durch das Colorado Plateau bis wir am Ende nach Salt Lake hinunterfahren und das Plateau wieder verlassen.

Wir verlassen Grand Junction in Richtung Westen auf der Interstate I 70. Kurz nach der Stadt sind die Strassen wieder leer.

Rechts und links am Horizont können wir die hohen Bergmassive erkennen, die das Plateau begrenzen. Schauen wir nach vorn sehen wir nur wie die Strasse in der Weite das Westens am Horizont verschwindet.

Die Landschaft verändert sich ständig. Wir passieren große Weideflächen mit unzähligen Rindern die von Cowboys auf Pferden zusammen getrieben werden. Wir erreichen Utah.

 

 

Die Weideflächen wechseln sich mit einer staubigen Prärie oder mit wild zerklüfteten Felsen ab. Wir sind eindeutig im wilden Westen. Dann erkennen wir am Horizont das Bergmassiv welches das Plateau im Norden begrenzt.

Dieses Massiv mit knapp 3000 Metern Höhe müssen wir noch überwinden. Dann geht es bergab. Wir haben Salt Lake City erreicht.

Salt Lake City ist die Hauptstadt des Bundesstaates Utah und wurde 1847 von Mormonen gegründet. Auch heute noch gilt die Stadt als Zentrum ihrer Kirche.

Im Ballungsgebiet von Salt Lake City leben heute ca. 1,1 Millionen Menschen. Bekannt wurde die Stadt durch die olympischen Winterspiele.

Da wir noch nicht im Motel einchecken können besuchen wir die Stadt

 Wir besuchen das Capitol von Utah. Hier haben die Gründer vor über hundert Jahren einen Prachtbau aus Marmor erschaffen.

 

 

 

Danach besuchen wir den Tempel Square. Eine große Tempelanlage der Mormonen. Die Mormonen leben heute noch wie vor einhundert Jahren.

Sie lehnen die Moderne ab. Fahren noch mit Pferdekutschen und bestellen ihre Felder mit Pferdepflug und Handarbeit. Allerdings kommen mir bei dem Anblick ihrer Tempelanlage erhebliche Zweifel.

Dass diese Anlage mit Handarbeit auf einem Feld finanziert wurde kann ich mir nicht vorstellen.

 

Doch Salt Lake City ist nur ein kleiner Zwischenstopp, da unser nächstes Ziel einfach zu weit war um es in einem Tag zu erreichen. Morgen geht es zum Yellowstone National Park.

Wir verlassen Salt Lake City in Richtung Norden. Wieder fahre ich auf einer vollen 6- spurigen Stadtautobahn mit Tempomat. Die nächsten 4 Stunden werde ich ihn nicht wieder abschalten müssen.

Kurz nach der Stadt geht es wieder durch die Prärie.

 

 

Wir erreichen die Staatsgrenze zu Idaho.

 

 

 Dann sind wir endlich da.

 

 

Der Yellowstone National Park liegt im Norden der USA. Er ist der größte Nationalpark Amerikas. Er wurde am 1.3.1872 gegründet und ist somit der erste und älteste Nationalpark der Welt.

Der Park ist vor allem für seine geothermalen Aktivitäten und für seine zahlreichen Tierarten bekannt. Der Park liegt auf einem Supervulkan auf ca. 2400 Metern Höhe.

Die Magmakammer der Vulkans liegt in 8Km Tiefe und ist 80 Kilometer lang und 40 Kilometer breit sowie 10 Kilometer tief.

Würde dieser Vulkan zu Lebzeiten der Menschheit ausbrechen,  würde das mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Menschheit einläuten.

Die unvorstellbare Masse an Gasen, Rauch und Asche würde die Sonne auf Jahrzehnte verdunkeln und fast jedes Leben auf unserem Planeten auslöschen.

In den nächsten 4 Tagen werden wir auf diesem Vulkan wandern und uns hoffentlich nicht die Füße verbrennen.

62 % aller weltweit existierenden heißen Quellen und Geysiere befinden sich im Yellowstone National Park. Das sind über 10000.

Wenn man von oben ins Tal blickt, sieht man dass es hier überall köchelt und brodelt. Man hat den Eindruck, dass die Erde lebt.

 

 

Beim Näherkommen warnen überall Schilder vor dem zu Nahekommen an die heißen Quellen oder an die Geysiere. Die Erdkruste ist sehr brüchig hier.

Ein falscher Schritt und man landet in einem bis zu 170 Grad heißen Schlammbad oder in einer heißen Quelle. Auch scheinen die heißen Quellen  den Besucher zu warnen.

Einige zischen laut. Andere fauchen oder grollen tief. Alles kocht hier. Die Luft riecht stark nach Schwefel. Man kann kaum atmen.

 

 

Bakterien die sich am Rand gebildet haben leuchten in allen Farben.

 

 

 

Da der Yellowstone mitten auf den Rocky Mountains, die von Kanada bis nach New Mexico verlaufen, liegt geht es weiter in die tiefen Wälder. Die Landschaft ist wieder unglaublich.

Auch herrscht hier eine unbeschreibliche Vielfalt an frei lebenden Tieren. Beim Hinauffahren durch die schroffen Felsen fällt mir ein Schild besonders ins Auge ¨Watch for Rock¨.

Da ich kein Englisch spreche und nur über das verfüge das ich vor 40 Jahren in der Schule gelernt habe versuche ich mir das zusammen zu reimen.

Watch ist schauen...glaub ich ... und for ist .. für oder nach .. soweit ich mich erinnern kann. Rock scheint ein Eigenname für Rock zu sein. Ich soll also nach einem fremden Rock schauen ??? Meine Frau wird nicht begeistert sein.

Das nächste Schild begeistert mich aber. ¨Falling Rock¨ Ich sehe mich um ...sehe aber nichts dergleichen. Weiter geht es nach oben in den Wald.

 

 

 

 

 

 

 

Immer wieder müssen wir stehen bleiben da eine große Herde an Bisons vor uns den Weg überqueren will. Ich hoffe das der Abstand den wir dann halten ausreicht. Die Wälder werden ständig durch Flüsse oder große Seen unterbrochen.

Große Wasserfälle säumen den Weg.Was für eine beeindruckende Natur.

 

 

 

 

 

 Dann geht es zurück. Plötzlich ziehen dicke schwarze Wolken auf und verdunkeln die Sonne. Es riecht nach verbranntem Holz. Die dunklen Wolken sind keine Wolken, es ist dicker schwarzgelber Qualm.

Auf einen Schlag stecken wir mitten drin. ES BRENNT....irgendwo in der Nähe. Auf der Strasse ist die Sichtweite unter 50 Meter gesunken. Ich habe keine Ahnung wo es brennt. Vor uns ? Hinter uns ?. Das Atmen fällt schwer.

Jeder Atemzug brennt in den Lungen. Wir müssen raus hier.

Der Rauch wird immer dichter und wir wollen nur noch weg.

 

Nach 15 Minuten Fahrt lichtet sich der Rauch und wir verlassen den Park. Morgen geht es noch einmal durch den Park zum südlichen Ausgang. Hier wollen wir dann den Grand Teton Nationalpark durchqueren.

Besonders begeistert hat mich heute ein Samurai-Kampf- Hörnchen.

Als wir im Wald unterwegs waren störten wir ein kleines Eichhörnchen das sich oben im Baum mit einem lautstarken qietschen beschwerte. Unbeeindruckt blieb ich stehen um es zu fotografieren.

Das passte dem Hörnchen wohl gar nicht. Es kam den Baum herunter und setzte sich vor mich und quiekte mich lautstark weiter an.

Völlig unbeeindruckt machte ich ein paar Bilder dann ging das Hörnchen zum Angriff über und sprang mich an und wollte mich beissen. Jetzt war ich beeindruckt und ergriff die Flucht.

 

 

 Am nächsten Morgen sollte es zum letzten Mal durch den Yellowstone National Park gehen. Wir wollten durch den Park zum Südausgang und dann weiter zum Grand Teton National Park.

Am Abend hatte ich bemerkt, dass ich kaum noch durch die Frontscheibe meines SUV schauen konnte.

Auf den letzten 4000 Milen hatte ich ca. 1250 Mücken, 350 Fliegen, 123 kleine und 74 große Käfer mit der Windschutzscheibe umgebracht. Kurz nach Sonnenaufgang ging ich mit einer Wasserflasche bewaffnet zur Scheibe um sie zu reinigen.

Nachdem ich die komplette Scheibe  mit Seifenwasser eingeweicht hatte, stellte ich fest das dass Wasser sofort gefror. Wir hatten -5 Grad. Also noch mal 10 Minuten mit lauwarmen Wasser die Scheibe enteisen und dann zum Tanken.

Beim Tanken ereignete sich dann ein für mich sehr lustiges Ereignis. 2 Autos vor mir stand ein Auto und wollte tanken.

Ein, ich denke es war ein Chinese, versuchte der Tanksäule etwas Benzin zu entlocken. Ich denke er war noch nie hier, hatte sich noch nie ein Auto gemietet und sprach auch kein Englisch.

Er nahm die Zapfpistole und steckte sie in die Tanköffnung.. Aber es floß kein Benzin. Dann drückte er alle Knöpfe - nichts.

Plötzlich stiegen aus dem Auto 2... 3...4 ... 5 Chinesen aus ..jeder drückte auf alle Knöpfe die sie an der Zapfsäule finden konnten .....NICHTS .. kein Benzin.

Die Hinweise auf dem sehr großen Display ¨ Please insert credit card or pay at the desk¨ konnten sie anscheinend nicht lesen.

Nach ca. 10 Minuten kam die Kassiererin aus dem Laden und versuchte es ihnen zu erklären. Nichts .. keiner verstand auch nur ein Wort Englisch.

Mit einem Chinesen an der Hand verschwand sie dann an der Kasse - die Anderen folgten ihr und fotografierten den ganzen Vorgang. Nach weiteren 10 Minuten konnte mit der Hilfe der Kassierein dann doch noch getankt werden :o).

Nach dem Tanken ging es weiter zum Westeingang an dem wir wohnten. Schon beim Betreten das Parks stellten wir fest das alle Bäume weiß bepudert waren. Hier hatte es in der Nacht geschneit. Hier auf knapp 3000 Metern ist es bereits Winter geworden.

Kurz danach ein großes Schild. Der Pass am Südeingang war bereits gesperrt. Hier war erst einmal Schluss für uns - wir mussten uns einen anderen Weg suchen.

Wir fahren an den  Seitenrand und schauten in der Landkarte nach, welche Möglichkeiten es noch gab. Die nächste Möglichkeit war ein weiterer Pass mit einem Umweg von ca. 180 Kilometern.

Wenn dieser auch schon geschlossen war ist es hier schnell möglich mal eben einen Umweg von über 400 KM nehmen zu müssen.

 

Wir versuchten den nächsten Pass.

 

Noch einmal passierten wir die Staatsgrenze zu Wyomng.

 

 

Dann ging es wieder in den wilden Westen. Vorbei an riesigen Getreidefeldern an denen man stundenlang entlang fahren kann.

 

 

Wir erreichen den Grand Teton National Park.

 

 

Leider ist das Wetter hier in den Bergen heute schlecht. Die Berge verhüllen sich in Nebel und Wolken. Trotzdem wollen wir hier in der Wildnis wandern.

Nach einem Picknick mitten im Wald am Jenny Lake geht es los. Uns begegnen ein paar Rehe und eine grandiose Natur.

 


 

Nach dem Wandern geht es zurück in die Prärie.

 Die fast schnurgeraden Strassen passen sich sanft in die Hügel ein. In langezogenen Wellen wie auf der Achterbahn ziehen sie sich hier durch das Land.

 

 

Dann erreichen wir wieder die Pärie des wilden Westens. Kleine Hinweisschilder zeigen uns dass wir hier einen Teil des historischen Oregon Trails entlang fahren.

Über den Oregon Trail verlief die erste Siedlerroute über die Rocky Mountains im Rahmen der Besiedlung des Westens.

Auf diesem Weg zogen die ersten Siedler aus dem Osten in den 3500 KM entfernten Westen um hier ein neues Leben zu beginnen.

Mit einem Planwagen durch die unendliche Weite dieser Prärie dauerte das mehrere Monate oder auch bis zu einem Jahr.

 

Wir sind wieder alleine unterwegs. Die nächsten 300 Kilometer werden wir Niemanden sehen. Die Strasse ist kerzengerade und endet immer wieder im tiefblauen Horizont.

Die Sonne steht hoch und die frostigen Tage im Yellowstone liegen hinter uns. Unbarmherzig brennt sie auf dieses ohnehin schon karge Land. Der schwere SUV gleitet wie schwerelos über den glühenden Asphalt.

Vor uns auf der Strasse flimmert die Luft. Vor uns sieht es immer so aus als wäre die Strasse naß. Beim Näherkommen verschwindet die Nässe um weiter vorne wieder aufzutauchen.

Alles nur eine Sinnestäuschung durch die Luftspiegelung. Nach ca. 2 Stunden auf der Strasse plötzlich eine Bewegung auf der Strasse -  Vollbremsung bei Tempo 100. Ich komme gerade noch zum stehen.

Wie aus dem Nichts taucht plötzlich eine große Herde Rehe mitten auf der Strasse auf, die sie überqueren wollen.

Ich fahre auf den Seitenstreifen und warte bis alle Rehe rechts in den Büschen der Prärie verschwinden.

Als wir auf der rechten Seite aus dem Fenster schauen sehen wir noch ein paar Präriehunde die aufrecht stehen und uns neugierig betrachten.

Dann sind alle Tiere so schnell wie sie erschienen waren - wieder verschwunden und es geht weiter. Wir passieren die Staatsgrenze zu Utah.


 

Es geht über den nächsten Pass. Wir fahren durch große Wälder in denen sich die Pinien in leichtem Wind sanft hin und her bewegen. Wir fahren vorbei an großen Flüssen und Seen hier in der Einsamkeit der Prärie.

Die Ausblicke in diese Natur ist wieder unbeschreiblich und leider nicht in einem Bild festzuhalten.

 

 

 

 

 

Ein Selfie im See von mir gibt es dann auch noch :o)

 

 

Am späten Nachmittag erreichen wir unser nächstes Motel. Wir müssen noch einkaufen.

Unsere Wasservorräte sind aufgebraucht und da wir in den nächsten Tagen in der Wüste unterwegs sein werden wollen wir das nicht ohne genügend Wasser.

Nach einer unruhigen Nacht sollte es früh am Morgen weitergehen. Heute Nacht hatten wir hier ein schweres Unwetter. Gegen 3 Uhr schüttete es wie aus Eimern.

Alle Strassen standen unter Wasser. Dann hagelte es. Große weiße Eisflächen bildeten sich vor unserem Fenster. Am nächsten Morgen standen wir mit gepackten Koffern an der Türe und konnten nicht los.

Es regnete wolkenbruchartig. In einer kurzen Regenpause wurde dann das Auto schnell geladen und es ging los. Wieder auf dem Highway zurück sahen wir weit hinten am Horizont das Ende des Regens.

Als wir an diesem Punkt ankamen haben wir wahrscheinlich eine Klimazone Nordamerikas erreicht. Blauer Himmer und das Thermometer stieg innerhalb von 2 Stunden um über 25 Grad.

Wieder eine der endlosen Strassen durch die Prärie und wieder eine Fahrt durch diese unglaubliche Landschaft.

 

 

Auch hier hat der ¨ Indian Summer ¨ Einzug gehalten.

 

Die Blätter der Laubbäume haben sich bereits verfärbt. Der ganze Wald leuchtet in allen möglichen Farben.

Dann haben wir unser nächstes Ziel erreicht und wir gehen wieder mit Wasser und dem Bärspray bewaffnet wandern.

 

 

Wir sind wieder in der Wüste. Es ist heiß. Wie auch schon vorher gibt es nicht wirklich Wanderwege, so suchen wir uns unsere Eigenen.

 

 

Hier mal ein Bild von mir - zum Vergleich wie groß das Alles um uns herum ist.

 

 

Nach 4 Stunden in dieser Sandsteinwüste kehren wir zurück. Wir sind von oben bis unten mit rotem Staub bedeckt und freuen uns auf eine Dusche. Zurück im Hotel gibt es dann erst mal ein kaltes Bier und etwas zu essen.

Nach dem Duschen geht es erschöpft ins Bett.

Wir brechen auf zum Canyonland Nationalpark. Hier wollen wir wieder einmal wandern.

Da meine Frau gesagt hat ich verwende zu oft die Wörter riesig, grandios, unendlich, große Weite, unglaublich, wilder Westen usw. Werde ich mich nun bessern.

Heute machen wir einen kurzen mehrstündigen Spaziergang auf gut ausgebauten Wanderwegen.

 

Überall gibt es asphaltierte Gehwege und eine sehr gute Beschilderung auf unserem Weg in den kleinen überschaubaren Steinbruch.

 

 

Hier sind die flachen kleinen Abhänge die 1000 Meter senkrecht in die Tiefe führen sehr gut mit großen Zäunen abgesichert damit keiner stolpert und sich beim Aufschlag blaue Flecken holt.

 

 

 Dann sind wir am Ende das kleinen Plateaus angekommen und blicken über die sanften Hügel und den kleinen Steinbruch.

 

Als ich dann dicht an der Kante stehe, überlege ich kurz den kleinen Absatz hinunter zu hüpfen. Da aber unten ein paar kleine Steine liegen lasse ich das lieber.

Der Canyonland Nationalpark liegt im Bundesstaat Utah: Das Gebiet wurde 1964 zum Nationalpark erklärt. Es umfasst ca. 1366 Quadratkilometer.

Der Colorado River und der Green River haben hier in Millionen von Jahren tiefe Schluchten in den Stein geschnitten. Wieder ein unglaublicher Anblick wenn man am Rand des Abhanges steht.

 Ca. Eine Stunde entfernt befindet sich der Mesa Verde National Park. Mesa Verde liegt im südwestlichen Teil das Colorado Plateaus.

Hier befinden sich ca. 4000 geschützte archäologische Stätten. Auch befinden sich hier in den Hügeln und Bergen die alten Felsbehausungen der Anasazi- Stämme, die als Vorfaren der späteren Indianer gelten.

Da wir schon mal in der Nähe sind, wollen wir uns das auch ansehen. Es geht wieder hoch hinaus. Dieses Mal sieht die Landschaft aber nicht nach Wüste aus - hier ist alles grün.

Mesa Verde komt aus dem Spanischen und bedeutet grüner Tisch oder gründer Tafelberg. Was die Einwohner hier vor jahunderten mit bloßen Händen geschaffen haben ist kaum zu glauben.

 

 

Auch hier hat der Ïndian Summer¨ bereits Einzug gehalten

 

 

Leider müssen wir heute noch nach Page in Arizona und können nicht lange bleiben. Nach einem Rundgang geht es weiter.

Wir fahren in Richtung Westen. Nach ca. 200 Km erreichen wir das 4 Corners Monument im Indianergebiet. Das 4- Corners Monument ist der einzige Ort in den USA in dem sich 4 Staaten kreuzen.

Er liegt im Navajo - Indianer. Das einst so stolze Volk ist heute nicht mehr ganz so stolz.

Wenn man hier durch das Indianergebiet fährt sieht man meißt erbärmlich heruntergekommene Hütten in denen sie heute wohnen(eher hausen).

Die Flächen vor und hinter den häusern sind komplett zugemüllt und gleichen einem Schrottplatz. Wir befahren das 4-Corner Monument auf einem Feldweg - hier weden wir gleich das erste Mal abgezockt.

Feldweg Benutzungsgebühr und Parkgebühr und falls wir eine Toilette benutzen ..wahrscheinlich die Benutzungsgebühr hierfür auch noch.

Am Monument angekommen finden wir einen achteckigen Platz mit ca. 100 Souveniershops der Indianer. Hier kann man handgemachte indianische Kunst Made in Hongkong kaufen.

Aber es befinden sich auch wirklich Handgemachte sachen dabei. In der Mitte des Platzes befindet sich im Boden eine eingelassene Plakette mit den 4 Staaten.

 

 

Anmerkung zu der oben genannten Toilette... Beim Verlassen der Souveniershops müssen wir daran vorbei.

Hier gibt es doch tatsächlich für die 500 Besucher am Tag EINE Toilette - OK es ist ein ¨Plumsklo¨ schon von ca 50 Metern ist der Geruch kaum auszuhalten.

Näher als 10 Meter konnten wir nicht ran da man keine Luft mehr bekommt und zu würgen beginnt. Bemerkenswert ist der kleine Imbiss-Wohnwagen der direkt daneben steht. Hier soll man etwas essen.

Der Wohnwagen ist total verrottet und die Speissen stehen auf uralten kaum leserlichen Schildern.

Hier kann man dann bei diesem Gestank einen Hotdog für 10 Euro essen den es hier im Supermarkt im 10er Pack für 1,98 gibt.

Nichts für uns - wir fahren weiter und erreichen Arizona. Hier in Page am Lake Powell werden wir die nächsten 4 Tage verbringen. Das wir hier noch mehrfach ïndiansich¨ abgezockt werden, wussten wir noch nicht.

 

 

Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt und füllen unsere Vorräte noch einmal in einem Walmart auf bevor es in unser nächstes Motel geht.

Nach dem Essen und 2 oder 3 Bier geht es ins Bett. Am nächsten Tag geht es in einen Slot Canyon. Eine schmale Felsspalte in Mitten der Wüste.

Am Morgen erreichen wir dann die nächste indianische Abzockstation. Wir betreten das Gelände des Antilope Canyon.

Bei der Einfahrt zum Parkplatz müssen wir gleich mal 8 Dollar Parkgebühren bezahlen.

PRO PERSON ?? Aber ich parke doch nur mit einem Auto ??? Egal pro Person sind 8 Dollar fällig. Ist das Auto voll besetzt zahlt man halt 40 Dollar - Indianerlogik.

Dann geht es los. Zuerst wieder eine Wanderung durch die Wüste bevor wir einen schmalen ¨Spalt¨ in der Erde sehen. Hier geht es hinunter - tief in die Erde.

 

 

Hier geht es hinunter.

 

 

Wir haben den perfekten Tag, die perfekte Zeit und das perfekte Wetter erwischt. Für heute ist im Umkreis von 20 Meilen kein Regen gemeldet.

Das Betreten dieser engen Canyons(Schluchten) ist nicht ungefährlich. Vor 2 Jahren kamen hier bei einer Springflut 12 Menschen ums Leben. Heftige Regenfälle in 20 Meilen Entfernung verursachten eine Springflut.

Da der harte Boden das Wasser nicht so schnell aufnehmen kann wie es regnet, stürzt alles in diese engen Schluchten und fluten diese in wenigen Minuten - wer hier unterwegs ist hat keine Chance.

Wir hoffen jedoch das dies bei uns ausbleibt.

Um diese Uhrzeit steht die Sonne senkrecht am tiefblauen Himmel. An einigen Stellen schaffen es die Sonnenstrahlen bis zum Boden.

An anderen Stellen wird das Licht durch die roten Sandsteinfelsen gebrochen und erzeugen durch die bizarren Felsformationen, die das Wasser in Millionen von Jahren hier geschaffen haben,

eine märchenhafte Landschaft aus Licht, Farben und Formen.

Wir kriechen durch die engen Felsspalten nach unten in den Canyon.

 

 

Wir quetschen uns durch die immer enger werdenden Spalten. Teilweise muss ich meinen Fotorucksack ausziehen um hindurch zu passen.

Der rauhe Fels reibt wie Sandpapier an unserer Haut und an T-Shirt und Hose. Dann sind wir unten. Was uns hier erwartet hätten wir nicht gedacht. Ein Feuerwerk an Formen und Farben.

Es sieht aus wie eine Zauberwelt. Teilweise kann man nicht sagen was oben, unten oder eine Seitenwand ist. Für mich wieder eine Wunderwelt der Natur.

 

 

Wieder ein kaum zu beschreibender Anblick. Auch sind die Farben nicht wirklich in einem Bild festzuhalten. Das hier ist nur eine kleine Auswahl an Bildern die ich hier unten gemacht habe.

Dann sind wir wieder oben. Glücklich und etwas erschöpft stehen wir wieder in der glühenden Sonne der Wüste. Auf dem Rückweg treffen wir wieder einen alten Bekannten bevor es wieder ins Motel geht.

 

 

 Den Colorado River, der hier eine Schleife dreht. Eindrucksvoll hat er sich hier wieder in Jahrmillionen tief in der Stein gefressen.

 

 

Am nächsten Tag geht es weiter zum Grand Canyon. Vor zwei Jahren hatten wir den South Rim, also den Südabhang besucht.

Da wir hier in der Stadt Page nur knapp 200 KM vom North Rim, also vom Nordabhang entfernt sind, wollen wir diese Seite besuchen.

Schon bei der Anfahrt erscheint es uns so, als ob wir uns hier in einer anderen Klimazone befinden. Die Südseite des Canyons befindet sich in der trockenen und staubig heissen Wüste.

Die Nordseite liegt ca. 1200 Fuß höher. Wir durchfahren riesige Wälder mit großen Kiefern oder Laubbäumen. Lange grüne Täler mit einer Bisonherde und einigen Rehen. Auch hier ist der Herbst deutlich zu sehen.

Die Laubbäume haben sich bereits verfärbt und begrüßen uns in den grellsten gelb-rot-braun Tönen. Jedes Jahr liegen hier bis zu 4 Meter Schnee.

Auf der Südseite dagegen schneit es fast nie. In 2 bis 3 Wochen wird diese Seite wegen des Winters wohl geschlossen werden. Aber heute noch nicht.

Heute stehen wir wieder an einem für mich beeindruckenstem Bauwerk das die Natur bzw. der Colorado River auf unserer Erde je geschaffen hat.

 

Nach einer kurzen Wanderung durch die Wälder stehen wir wieder vor der Abrisskante des mächtigen Canyons. Dieses Mal am Bright Angel Point.

Um auf den vorderen Felsen zu kommen muss man über den 90cm breiten Bergrücken laufen. Rechts und links geht es senkrecht in die Tiefe. Nichts für schwache Nerven und etwas schwindelfrei sollte man auch sein.

 Ich war erst vor 2 Jahren hier. Ich kenne also den Anblick.

Aber trotzdem - wenn man an der Abrisskante steht und 2000 Meter in die Tiefe blickt und das Ende dieses scheinbar unendlichen Canyons nicht sehen kann verschlägt es einem für einen Moment den Atem.

Die Zeit scheint für eine kurze Zeit stillzustehen. Man blickt auf eine Zeitgschichte zurück die 65 Millionen Jahre alt ist.

65 Millionen Jahre. Man kann diese Zeitspanne zwar schreiben oder aussprechen. Mit dem menschlichen Verstand ist sie jedoch nicht zu erfassen.

Im Gegensatz dazu ist ein Menschenleben nicht mal ein Wimpernschlag, die gesamte Existenz der Menschheit nicht mal ein Augenblick.

Hier oben in der zeitgeschichtlichen Ewigkeit wird einem bewusst wie klein der Mensch doch ist. Es wird einem bewusst dass die Natur den Menschen nicht braucht. Der Mensch braucht die Natur.

Hier wird einem bewusst dass der Mensch diese grandiose Natur, die Millionen von Jahren benötigt hat um so zu werden, in wenigen Jahrhunderten zerstört hat.

Es wird einem bewusst dass der Mensch mit seiner zügellosen Raffgier seinen Untergang bereits eingeläutet hat. Viele wissen das nicht oder wollen es nicht wissen.

Vielen ist es auch egal da sie dann nicht mehr leben.

In weiteren 65 Millionen Jahren wenn der mächtige Colorado River sich weitere 1000 Meter durch das Gestein gefressen hat wird nichts mehr an die Existenz der Menschheit hinweisen.

Die Natur wird sich das zurück geholt haben was ihr die Menschheit genommen hat.

Wie immer auf unseren Wanderungen sitzen wir auf über 2600 Metern an der Abrisskannte und frühstücken.

Es ist immer ein besonderer Moment hier alleine in der Wildnis zu sitzen und die Wunder dieser Erde zu betrachten.

 

Mit diesem Ausblick verfalle ich unweigerlich ins Grübeln. Über alles. Über das was wir tun. Über den Sinn darüber.

Ich habe irgendwo vor Kurzem gelesen - Das Leben eines Menschen ist wie ein Buch. Die erste und die letzte Seite ist bereits beschrieben.

Auch viele Seiten im Inneren des Buches sind durch unsere Herkunft und unsere Gene bereits vorbestimmt und somit auch schon beschrieben.

Aber es gibt viele freie Seiten in dem eigenen Buch des Lebens die noch frei sind. Die selbst beschrieben und ausgefüllt werden können.

Was wirst du gegen Ende deines Lebens in dieses Buch geschrieben haben?

Ich habe gearbeitet, mein ganzes Leben lang? Ich habe Tag und Nacht gearbeitet um meinem Chef zu imponieren oder um als erfolgreich zu gelten ?

Ich habe ein Haus gebaut und dafür mein ganzes Leben lang bezahlt um am Ende wieder mit dem Renovieren zu beginnen?

Ich habe jedes Jahr das neueste Handy und den neuesten Flachbildschirm oder Spielkonsole besessen um sie nach 2 Jahren im Müll zu entsorgen weil sie alt waren?

Ich habe mein halbes Leben damit verbracht um am Computer zu sitzen oder mein Leben virtuell in Facebook zu veröffentlichen ? Oder wirst Du geschrieben haben - Ich habe die Wunder dieser Erde gesehen.

Ich habe fremde Länder und Völker kennen gelernt. Ich habe gesehen was die Natur im Stande ist zu erschaffen. Ich war an den beeindruckensten Orten dieses in unserem Sonnensystem einzigartigen blauen Planeten.

Jeder muss für sich entscheiden was er in sein Buch schreiben möchte.

Aber immer wenn ich an solchen Orten wie jetzt stehe, erinnere ich mich daran das ich die oben genannte letzte Version weiterhin in mein Buch schreiben möchte.

Mit diesen Gedanken überqueren wir noch einmal den Colorado River und fahren zurück ins Motel.

 

 

In den letzten Tagen haben wir den Colorado und seine tiefen Canyons immer nur von oben besucht und gesehen.

Heute geht es auf das Wasser um unten in den Canyons unterwegs zu sein. Am frühen Nachmittag chartern wir eine Bootstour um auf dem Wasserweg die Canyons zu besuchen.

 

 

 Immer tiefer geht es auf dem Wasserweg in den Canyon hinein. Die senkrechten Sandsteinwände kommen dem Boot immer näher.

 

 

 

 

 

Nach 2 Stunden sind wir am Ende dieses Canyons angelangt. Hier geht es nicht mehr weiter. Hohe Felswände versperren uns den Weg.Wir sind am Ende des Antilope Canyons angekommen.

Jener Canyon durch den wir uns in zauberhaftem Licht hindurch gequetscht haben. Hier endert er also am Wasser. Hier fliessen die reißenden Springfluten ins Wasser und haben somit diesen Canyon geschaffen.

Einen kurzen Augenblick denke ich darüber nach was passiert wenn wir hier kentern. Immer wieder lösen sich aus dem porösen Fels große Gesteinsbrocken und fallen in die Tiefe.

Durch die steilen und schroffen Felswände kommt man  nicht aus dem Wasser. Man müsste kilometerweit zurückschwimmen.

Als wir zurück fahren und wir uns wieder aus der Enge und somit ein Stück weit von den Klippen entfernen bin ich wieder etwas erleichtert.

 

 

Es ist unglaublich dass wir uns hier in einer ehemaligen größten Wüste unserer Erde befinden. Vor ca.200 Millionen Jahren war diese Gegend, und somit das Nordamerika welches wir kennen noch gar nicht hier.

Vor 200 Millionen Jahren lag dieser Kontinent noch mitten auf dem Äquator. Es war eine riesige Sandwüste.

Im Laufe der Zeit durch Wind und Wasser und der großen Hitze am Äquator wurde der Sand zu dem ¨verbacken¨ welches wir heute als Sandstein kennen. Eigentdlich ist dieser Sand farblos.

Aber hier heftete sich im Laufe der Zeit an jedes einzelne Sandkorn Eisenoxid - das wir im Allgemeinen als Rost kennen. Dieser Rost verleiht dem Sandstein heute die rote Farbe.

Je nach Ablagerung des Oxids mehr oder weniger intensiv. Durch die Kontinentalverschiebung wanderte dann dieser Kontinent nach Norden. Diesen Kontinent kennen wir heute als Nordamerika.

Besonders gefallen hat mir heute ein großer Grill. Ich wollte ihn unbedingt haben.

Nach einer sehr zähen Verhandlung mit dem Eigentümer erklärte mir dieser immer wieder dass der Grill nur mit dem fest verbauten Zubehör zu verkaufen wäre.

Nach reichlicher Überlegung musste ich dann ohne Grill abziehen.

Zum Einen hätte ich den Grill mit dem Zubehör das ihn umschloß nie in meinen Koffer gebracht - zum Anderen erschien mir der Kaufpreis von 6,8 Millionen Dollar doch etwas zu hoch.

 

 

Ich denke der Grill hätte sich an einem Anlegeplatz am Main gut gemacht - so für das Wochenende.

Das war der letzte Tag in der kleinen Wüstenstadt Page. Morgen früh haben wir die letzte große Fahrstrecke unserer Reise vor uns. Die letzten 500 KM bis nach Las Vegas.

Dort hat unsere Reise begonnen und dort wird sie enden. In Las Vegas haben wir dann noch 5 Tage um etwas auszuruhen und diese hoch interessante Reise etwas zu verarbeiten.

Nach dem Frühstück geht es los. Dunkle Wolken hängen tief am Himmel. Es regnet. Es regnet ??? Wir sind hier in der Wüste in der es jahrelang gar nicht regnet.

Es scheint als weint der Himmel da wir uns verabschieden müssen. Wir fahren nach Westen. Zum letzten Mal müssen wir das Colorado Plateau durchqueren.

Nach ca. einer Stunde sehen wir weit hinten am Horizont, in dem die schnurgerade Strasse wieder verschwindet, bereits den blauen Himmel.

Bis zu diesem Punkt verlief die Strasse wieder fast gerade und wieder waren wir alleine unterwegs. Aber heute war etwas anders.

Durch die Schlechtwetterfront war es etwas windig und ich musste ca. alle 20 Minuten mit dem Lenkrad um 2 - 3 Millimeter nachkorrigieren :o)

Nach knapp 3 Stunden erreichten wir diesen Punkt.  Der Himmel ist tief blau und die Sonne brennt wieder auf den heißen Wüstensand. Plötzlich veränderte sich die Landschaft fast schlagartig.

Eben waren wir noch in der weiten Ebene unterwegs und nun fahren wir in ein hohes Bergmassiv hinein. Wir haben das Ende des Plateaus erreicht. Steil geht es zwischen den hoch hinaufragenden Felsen nach unten.

Ich muss den kleinsten Gang einlegen um die Bremsen nicht zu überhitzen. Die Drehzahlen des Motors gehen immer weiter nach oben und bremsen die Abfahrt.

Dann sind wir unten. Unten bedeutet wir sind 2000 Meter tiefer. Die letzten Wochen haben wir uns immer auf ca. 2500 Meter Höhe bewegt. Jetzt sind wir wieder auf unter 500.

Wir erreichen die Staatsgrenze zu Nevada, unserem letzten Bundestaat dieser Reise.

 

 

Der heiße Asphalt flimmert in der sengenden Sonne. In der Ferne sehen wir die Umrisse einer großen Stadt. Las Vegas. Wir sind da.

Nach dem Einchecken in unser sehr schönes Hotel geht es erst mal zum Pool. Hier werden wir die letzten Tage bis zu unserer Abreise verbringen. Ausspannen und nichtstun.

 

 

Nachdem wir uns dann eine rote Nase in der Sonne geholt haben ging es noch enmal auf den Las Vegas Strip. Eine riesige Amüsiermeile mit den großen und berühmten Hotels. Wir tauchen wieder ein in die größte Scheinwelt dieser Erde.

 

 

Es ist bereits kurz vor 23:00 Uhr. Seit Stunden ist es hier schon dunkel. Aber nicht im Inneren der mehrfach Fußballfelder großen Hotelanlagen. Hier im Inneren gibt es keine Zeit.

Die Zeit scheint hier zu stehen. Es wird nicht dunkel und es wird nicht hell. Die Besucher sollen hier Tag und Nacht ihr Geld ausgeben. So viel wie möglich. Die Besucher sollen nicht bemerken wie lange sie schon hier sind.

Ob es Nacht oder Tag ist. Sogar der künstliche Himmel wirkt fast perfekt und versetzt einen in die perfekte Urlaubslaune. Die peppige Musik mit der man hier leicht berieselt wird soll dann den Kaufrausch noch weiter aufheizen.

 

 

Überall gibt es Shows um die Besucher zum Bleiben zu animieren. Was auch bei den meissten funktioniert. Besonders Erstbesucher sind von dieser magischen Welt hochbegeistert und fasziniert.

 

 

Da wir das alles schon gesehen haben, geht es zurück zum Hotel. (Trotzdem ist es immer wieder schön wenn man bei 28 Grad hier durch die Glitzerwelt bummeln kann).

Auf dem Rückweg begegnet uns dann noch eine kleiner Snack in Form eines ca 500gr. schweren T-Bone-Steaks.

 

 

Dann sind wir im Hotel. Der Erholungsurlaub hat begonnen.

Eigentlich wollten wir die letzen 4 Tage zur Erholung am Pool bleiben. Eigentlich....Aber da man mir nachsagt dass ich recht ruhelos und rastlos bin, muss ich natürlich diesem Ruf gerecht weden :o).

Nach einem Tag Pool und einem ¨Shopping¨ Tag geht es wieder in die Wüste zum Wandern.

Da es der letzte Wandertag in diesem Urlaub werden sollte war der eigentliche Plan einen ruhigen und schönen Wandertag zum Abschluß zu haben.

Eigentlich :o) Dass diese Wanderung der wohl kräfteraubenste Tag für uns werden sollte wussten wir hier noch nicht. Heute geht es in den Red Rock Canyon.

 

 

Nach dem wir einen Abstellplatz für das Auto gefunden hatten, habe ich meine Frau in die Wüste geschickt.

 

 

 OK OK ich bin ihr sofort hinterher gelaufen :o)

 

 

 Es ist am frühen Morgen und es ist noch etwas kühl. Ca. 28 Grad. Immer tiefer geht es in Richtung Berge in diese Einöde.

Schon zu Beginn bemerken wird dass es sehr schwer ist auf dem sandigen Wüstenboden zu laufen, der immer wieder nachgibt. Bei jedem Schritt müssen wir zudem noch aufpassen wo wir hintreten.

Überall stehen stachelige Kakteen und Dornenbüsche. Hierzu kommen noch die Warnschilder vor Klatterschlangen, giftigen Skorpionen sowie vor hochgiftigen Spinnen.

Es klapperte die Klapperschlang, bis ihre Klapper schlapper klang :o)

 

 

Nach ca. Einer Stunde hatten wir den Fuß der Bergkette erreicht. In einem uralten und ausgetrocknetem Flußbett ging es nach oben.

 

 

Auf dem steilen Weg nach oben liegen immer wieder riesige Felsbrocken die sich irgendwann von oben aus dem porösen Fels gelockert haben und in die Schlucht

bzw. in das alte Flußbett gestürtzt sind. An einigen Stellen gab es dann nur noch die Möglichkeit oben drüber oder unten durch.

 

 

An einigen Stellen schien es so als ob kein Weiterkommen möglich ist. Aber aufgeben wollten wir auf dem dreiviertel des Weges nicht.

Immer wieder suchten wir eine Möglichkeit um die Hindernisse zu überwinden. Teilweise mussten wir und gegenseitig hochziehen oder hinunterlassen.

 

 

Wir waren bereits über 2 Stunden unterwegs. Heute hatten wir unser Bärspray gegen Wasser ausgetauscht. Es war bereits über 35 Grad und wir kletterten höher und höher.

Immer wieder mussten wir eine Pause einlegen um zu verschnaufen und um etwas zu trinken. Langsam machten sich die ersten Begleiterscheinungen dieser Tour bemerkbar.

Die Oberschenkel verkrampften und die Knie sowie der Rücken schmerzten. Dann waren wir oben. Wir hatten es geschafft. Wir sitzen auf einer schmalen Klippe und sehen in die Ferne.

Weit hinten am Horizont entdecken wir die Glitzerstadt Las Vegas. Die Fernsicht beträgt ca. 100 Km. Hier verbringen wir eine Weile um uns für den Abstieg auszuruhen.

 

 

 Dann geht es zurück. Irgendwie hangeln wir uns durch das Geröll, Gestein sowie die angeschwemmten Bäume, die im Flußbett liegen, nach unten durch.

 

 

Dann kommen wir unten in der ebenen Wüste wieder an. 7 Stunden waren wir unterwegs. Die Knie zittern. Der Wasservorrat ist aufgebraucht.

Wir wollen nicht mehr weiter aber leider haben wir keine andere Chance wir müssen das letzte Stück zurück zum Auto schaffen. Wir schleppen uns völlig erschöpft durch die sengende Sonne.

 

 

Dann erreichen wir das Auto. Hier in der Kühlbox haben wir immer einen großen Vorrat an Wasser. Hier tanken wir unseren Wasserhaushalt erst einmal auf, dann geht es zurück.

Wir haben das Gefühl völlig ausgehungert zu sein. Wir brauchen etwas zu essen. Kohlehydrate nachtanken. Unterwegs sehen wir das Schild einer alten Ranch aus dem Jahr 1846 das heute ein keines Restaurant ist.

Sofort setze ich den Blinker und fahre die Schotterstrasse bis zu dieser Ranch.

Als wir ankommen erwartet uns wirklich eine alte Ranch die als Versorgungsstützpunkt für die Siedler, die durch das Death Valley wollten, diente.

Hier haben wir es uns erst einmal gemütlich gemacht und etwas gegessen.

 

 

 

 

 Nach über 11 Stunden sind wir dann zurück im Hotel. Es war wieder ein sehr anstrengender aber sehr erlebnisreicher Tag.

 

Nach dem Duschen geht es völlig erschöpft ins Bett. Morgen ist unser letzter Tag hier. Diesen werden wir dann wirklich am Pool verbringen, bevor es dann einen Tag später zurück nach Deutschland geht.

Der letzte Tag. Wir wachen am Morgen mit einem schweren Muskelkater auf. Der Tag gestern hat uns doch sehr gefordert. Nach einem Frühstück geht es an den Pool. Hier werden wir den ganzen Tag verbringen.

Es ist 30 Grad. Wir liegen unter dem tiefblauen Himmel Nevadas. In den hohen Palmen streiten sich immer wieder ein paar bunte tropische Vögel. Ab und zu müssen wir in den Pool um uns abzukühlen.

Der letzte Tag. In Gedanken versunken lasse ich diese Reise noch einmal Revue passieren. Knapp 8300 KM sind es letztendlich geworden. Kein Kilometer zu viel. Im Hintergrund werden wir wieder mit amerikansicher Musik berieselt.

 

 

Das satte Grün der Palmen hebt sich vom tiefblauen Himmel ab. Hier kommt wirklich Urlaubslaune auf.

Wir wohnen nicht weit vom Flughafen entfernt und so sieht man am Horizont immer wieder die Flugzeuge in den Himmel aufsteigen.

Morgen werden hier andere auf der Liege liegen und uns zusehen wir wir in Richtung Deutschland im Horizont verschwinden. Es ist schon spät am Nachmittag.

Wir gehen zum Duschen und wollen noch einmal zum Abschluß im Casino etwas essen.

 

 

 

Nach dem leckeren Essen schlendern wir zum letzten Mal in dem lauen Sommerabend am Pool vorbei.

Wir haben immer noch 28 Grad und einige Gäste relaxen noch im und am Pool. Die ganze tropische Anlage ist in ein warmes Fackellicht getaucht. Dann geht es aufs Zimmer.Wir müssen noch packen.

 

 

 

In den letzten Tagen wurde ich von einigen gefragt - was war hier das schönste an der Reise. Was hat mir nicht gefallen. Vermisse ich Deutschland ?

Fragen die nicht so einfach zu beantworten sind. Was war das schönste an der Reise ? Alles!!!

Man kann nicht fragen was war das Beste am Essen - das Bier oder das Steak. Das Eine ohne das Andere ist nicht perfekt.

Natürlich war ich besonders beeindruckt vom Yellowstone. Von der unglaublichen Natur und Tiervielfalt. Aber ebenso war ich beeindruckt von den zauberhaften Farbspiel in dem Slotcanyon oder den Wanderungen in der Wüste.

 

Ebenfalls war ich beeindruckt von dem Besuch bei Laura und Jim.

Wir haben uns noch nie gesehen und kommen aus einer für den Anderen fremden Welt. Wir sprechen nicht die gleiche Sprache.

Aber trotzdem hatte ich nie das Gefühl ein Fremder zu sein. Wir wurden mit einem großen in deutsch handgeschriebenen Schild mit unseren Namen und Willkommen begrüßt.

Ich habe und hatte das Gefühl dass wir uns schon lange kennen.

Auch begeistert hat mich das Leben hier im Westen. Es ist einfacher als bei uns. Es ist langsamer, ruhiger. Hier rennt keiner mit einem Smartphone durch die Gegend um virtuelle Spiele zu spielen.

Ein mobiles Internet gibt es hier fast nie. Hier schaut keiner alle 3 Minuten auf sein Handy um zu sehen ob irgendwer eine völlig sinnfreie Nachricht gepostet hat.

Hier haben die Wenigsten ein Smartphone, eine PlayStation oder einen neuen FlachTV. Einigen mögen das als rückständig ansehen. Für mich haben sie uns etwas vorraus.

 

Wir waren sehr viel in der weiten Natur unterwegs. Auf Picknick und Rastplätzen. Hier fährt man mit der Familie her um zu Wandern, Feuermachen, Grillen. Hier sind alle dabei.

Vom Baby bis zur Uroma im Rollstuhl. Die Kinder spielen im Wald, planschen im See. Hier muss keiner ständig erreichbar sein. Auch die Kinder ab 9 brauchen nicht das neuste Handy.

Was viele als Rückständig abtun ist für mich lebenswerter.

 

Auch der Umgang miteinander ist ein völlig anderer. Egal wo man Leute trifft, man wird freundlich begrüßt.

In den Restaurants stellen sich die Bedienungen mit Namen vor und kommen immer wieder vorbei und fragen ob alles OK ist.

Bei uns zu hause habe ich hin und wieder das Gefühl dass ich mich beim Betreten erst einmal entschuldigen muss das ich der Bedienung Arbeit auferlege.

 

Auch der Umgang mit dem ¨Allgemeingut¨ ist ein Anderer. Hier gibt es nirgens beschädigte oder verschmierte Objekte.

Auf den Picknickplätzen gibt es keine Mülleimer - jeder nimmt das wieder mit was er gebracht hat. Alles ist immer sauber.

 

Es gibt noch unzählige Dinge die man hier anbringen könnte.

Natürlich gibt es auch Dinge die mir nicht gefallen haben. Eins der Größten ist der Aufenthalt bei der stolzen Navajo-Nation. Im Folgenden nur noch AZN(Abzock-Nation) gennannt.

Hier bucht man eine Schiffstour für2 Personen - pro Person für 70 Euro und bekommt eine Rechnung von 163 Euro. Der Rest ist dann die Gebühr für den Verkauf der Tickets - ca. 12 Sekunden Arbeit.

Oder man geht Essen und auf der Rechnung werden automatisch 20 Euro Trinkgeld aufgeschlagen. Der Grund hierfür ist. Als Indianer muss man nicht freundlich sein. Die Kneipe und Tische können total verdreckt sein.

Das Essen kann fast ungebießbar sein. Aber auf der Trinkgeld von 20 Euro will man trotzdem nicht verzichten. Das ist üblich in der AbzockNation.

Bezahlt man das Trinkgeld nicht liegt man wahrscheinlich 30 Sekunden später mit Handschellen im Rücken und einem Schlagstock  der Indianerpolizei in Nacken auf dem Boden und wandert in den Knast.

Das ist aber schon das Einzige was mich etwas gestört hat.

Aber auch von der Autovermietung ALAMO bin ich begeistert.

Da ich kein Wort englisch spreche habe ich mich für diesen Vermieter entschieden da er damit wirbt dass er international ist und bei Problemen sofort ein deutschsprachiger Mitarbeiter zur Verfügung steht.

Nach 3 Tagen habe ich dann bemerkt das ich meinen grauen Jeep nur für 4 Tage gemietet habe ???Ich habe einen weißen Ford und den für 4 Wochen bezahlt.

Nach einem Anruf dort erklärte mir die Mitarbeiterin das sie niemanden kennen der deutsch spricht. Na toll. Sie will den Sachverhalt klären.

2 Tage später meldet sich der Genaral Manager von Las Vegas und entschuldigt sich einige Male für das Versehen. Natürlich habe ich einen Ford und den für 7 Tage ??????

Nach dem  ich meine Unterlagen fotografiert und zum General Manager geschickt habe, entschuldigt er sich wieder - seit dem habe ich nichts mehr gehört.

Ich bin gespannt was morgen bei der Abgabe passiert :o)

Ansonsten war das fast der perfekte Urlaub. Ok einiges haben wir nicht geschafft. Das Pferdereiten oder der Besuch des Valleys of Fire blieb auf der Strecke.

Aber das wussten wir vorher das wir diese hohen Ziele evtl. nicht alle einhalten können.

Ich würde alles genau so noch mal machen.

Am nächsten Morgen müssen wir unser Zimmer in Las Vegas um 11:00 Uhr verlassen. Unser Flug geht aber erst um 16:45  und wir haben uns für einen Shopping-Zwischenstopp entschieden.

Noch einmal bummeln wir uns durch das unglaublich riesige Warenangebot enes Walmarts.

Da ich mir nicht sicher bin was uns durch das ganze Buchungschaos bei der Autoabgabe erwartet, fahren wir eine Stunde eher an den Flughafen.

Dann stehen wir schon in der kurzen Schlange am Abgabeschalter.

 

 

Der Mitarbeiter scannt den Barcode an der Windschutzscheibe und schaut kurz auf den Scanner. Er sieht mich an und sagt.

Hallo Mister xxxxx war alles OK ? Ich wünsche Ihnen einen guten Flug. Wir haben gerade noch unser Gepäck aus dem Fahrzeug ziehen können - schon ist es

verschwunden. Die Abgabe hat genau 15 Sekunden gedauert.

Dann geht es mit dem Shuttlebus zum Flughafen und wir suchen unseren Flug der um 16:45 geht ...besser gesagt gehen sollte...

 

 

3 Stunden haben wir Verspätung. Beim Einchecken erfahren wir dass die unsere Maschine, die uns abholen sollte, in Island notlanden musste.

Wir fliegen also mit einer defekten Maschine zurück - Na toll.

Nach weiterem Nachfragen erhielten wir dann die Auskunft das es in der Maschine einen medizinischen Notfall bei einem Passagier gegeben hatte.

Nach 4 Stunden Wartezeit bekommen wir Hunger und suchen uns ein nettes kleines asiatisches Restaurant aus. Wir müssen noch weitere 3 Stunden warten.

 

 

Knapp 40 $ für zwei Bier und 2 Mal Kung Pao aus der Plastikschüssel ist zwar nicht günstig aber es wird frisch gemacht und ist sehr lecker.

Kurz vor dem Abflug dann eine Durchsage. Alle Condor Passagiere die Warten müssen könnten sich jetzt einen Essensgutschein im Wert von 20 $

abholen um noch schnell was zu essen bevor es losgeht. Na toll - ich bin satt.

Dann geht es los. wieder klappern wir über die Startbahn und heben ab. Es geht wieder über Island und England und ich versuche etwas zu schlafen.

 

 

 Auch hier gibt es wieder das leckere Condor - Essen.

 

 

 Kurze Zeit später sind wir schon über England. Der Flugkapität hat Gas gegeben. Aus den 11:30 Stunden Flugzeit sind nur 10 geworden und wir landen

vorzeitig in Frankfurt und sind wieder sicher zuhause.

 

 

 

29 Tage waren wir unterwegs. 29 Tage mit tausenden neuen Eindrücken. Ich denke nicht das wir alle schon verarbeitet haben.

Es wird noch ein paar Tage dauern. 29 Tage leben in und aus einem Auto. Jeden Tag ein neues Motel - leben aus dem Koffer.

Für viele ist so ein Urlaub undenkbar - viel zu stressig. Für mich war es wieder eine unglaubliche und hochinteressante Tour.

OK 29 Tage mit dem Auto unterwegs ist teilweise schon stressig aber es hat sich gelohnt. Wieder habe ich gesehen wie einzigartig unser

blauer Planet im Universum doch ist. Wieder habe ich gesehen wie andere Leute leben. Wir kommen zwar aus dem gleichen Kulturkreis aber

das leben im Westen der USA in ein völlig anderes. Die Werte sind noch anders. Bei uns ist jeder alleine - dort im Westen ist das noch nicht ganz so.

Hier zuhause bekomme ich immer wieder nach einer Reise in die USA gesagt das alle dort oberflächlich sind. Beim Nachfragen was damit gemeint ist

konnte mir das bis jetzt keiner erklären. Für mich ist Freundlichkeit und Hilfsbereitschafft egal wo man hinkommt sowie netter Umgang miteinander

eher NICHT oberflächlich. Aber hier scheinen wohl viele mit einem gefährlich falschem Halbwissen eine andere Menung zu haben.

Wo unsere nächste Reise hingeht kann ich noch nicht sagen. Aber ich bin mir sicher das ich nicht das letzte Mal in den USA war.

Der Weg war das Ziel. Das Ziel war unterwegs zu sein und vieles Neue zu entdecken. Für mich ....habe ich das Ziel erreicht.

Wieder fallen mir die Worte ein, die ich im Blog beschrieben habe:

Das leben ist wie ein Buch - vieles ist vorbestimmt aber es gibt noch freie Seiten die man selbst beschreiben kann.

Was wirst DU einmal in Dein Buch geschrieben haben ????

Ich werde weiterhin versuchen soviel wie möglich in dieses Buch zu schreiben. Ich werde weiter versuchen die Einzigartigkeit

unserer Welt zu entdecken.

 

Vielen Dank für das Mitlesen und begleiten dieses Blogs.